240 Rennautos und Motorräder hatten sich in Pill aufgefädelt, um die legendären 3,2 Kilometer nach Weerberg in einem moderaten Renntempo wiederzubeleben. Damals düsten Steindl & Co mit bis zu 230 km/h über den Asphalt, nun drückte Dietmar Brückl – beim letzten Weerbergrennen 1989 einer der Klassensieger – wesentlich sanfter auf das Gaspedal seines Porsche 911.
Geschwindigkeitsspitzen von etwas mehr als 100 km/h rangen den Routiniers der Rennszene maximal ein Schmunzeln ab. Auch ein mancherorts aufquietschender Reifen galt eher als Zeichen von Fahrzeugbeherrschung denn von Zügellosigkeit.
Und trotzdem: Während der Fahrt Zuschauer zu zählen, gestaltete sich als Beifahrer in diesem Porsche unter solchen Bedingungen relativ schwierig, schrieb Max Strozzi in seiner TT-Reportage. Vor allem, wenn es um die 10.000 Menschen sind, die sich entlang der Weerbergstraße von 240 aufheulenden Motoren berauschen ließen. Diese Leute sausten beim Blick aus dem Seitenfenster doch relativ schnell vorbei.
Sunnbichl, Achleitner-Kurve, Pepsi-Kurve, Citroen-Knapp-Kurve und wie sie damals alle genannt wurden – in etwa drei, vier Minuten waren sie passiert. Dabei ging es gestern gar nicht um die Zeit. Im Gegenteil. An erster Stelle stand das Bestreben, einen Rennklassiker nicht völlig aus dem Gedächtnis zu verlieren. Oben die Einfahrt in eine Menschenallee. Dann links die Ortstafel, auf der anderen Straßenseite Volksfeststimmung und PS-Geflüster.
Und dort auch viele, die sich das Weerbergrennen zurückwünschen. „Es gibt niemanden in Weerberg, der das nicht will“, glaubt eine Dame. Und auch Josef Neuhauser – diesmal mit einem Formel-1-Minardi von 1989 das Highlight – appellierte: „Schaut’s, dass solche Rennen wieder möglich werden!“