Remis-Könige werden nicht reich


Nachspielzeit - Ausgleichszeit / Foto: GEPA

Remis-König – davon kann sich im Sport wohl niemand etwas kaufen, vor allem nicht im Fußball. Seit der Drei-Punkte-Regel ist das mehr denn je ein Titel ohne Mittel. Daher wussten die Wacker-Profis auch nicht so recht, ob sie sich über das bereits fünfte Unentschieden freuen sollten. „Man kann so ein Spiel auch einmal 1:0 gewinnen, aber es überwiegt natürlich das Positive“, brachte Trainer Roland Kirchler das 1:1 bei Meister Austria Wien auf den Punkt. Der 18-jährige Andi Kuen, der einmal mehr eine starke Leistung bot, hatte den Matchball am Fuß gehabt.

„Die Austria ist von der Qualität des ganzen Kaders sehr stark. Deshalb war es klar, dass es bis zur letzten Sekunde spannend bleibt“, wusste Kirchler, dass es nach den Einwechslungen von Daniel Royer, Flo Mader und Rubin Okotie noch einmal eng werden musste. Was den Wacker-Coach freilich ärgerte, war der Ausgleich in der 90. Minute: „Weil das nie und nimmer ein Foul von Schütz war, eher das Gegenteil. Und weil wir dann beim Freistoß stellungsmäßig einfach patzten. Aber letztlich war das Remis schon gerecht.“

Zwiespältig kommentierte auch Marco Kofler, der im defensiven Mittelfeld überzeugte, den Auftritt in der Generali-Arena: „Ein lässiges Spiel, das wir gewinnen hätten können. Freilich ist ein Punkt beim Meister eine gute Sache für uns. Da muss man schon am Boden bleiben. Aber nach diesem Spielverlauf hält sich die Freude in Grenzen.“

So sah es auch Sebastian Siller, der zusammen mit Egoitz Jaio im Abwehrzentrum Schwerstarbeit zu verrichten hatte: „Wenn man mit einem Remis beim regierenden Meister nicht mehr zufrieden ist, müssten wir ja Tabellenführer sein. Man darf nicht vergessen, wo wir vor drei Monaten waren.“ Was dem 24-Jährigen einmal mehr ein Dorn im Auge gewesen war: „Wir schaffen es einfach nicht ohne Gegentor. Aber diesmal waren wir schon verdammt nah dran. Muss eben Rapid dran glauben.“