Bestleistungen und Beifall gleichsam am laufenden Band brachte die Golden Roof Challenge 2019. Von der guten Stimmung bei diesem Leichtathletik-Spektakel in der Altstadt schnell mitgerissen war auch Kira Grünberg, begeistert folgte die 2015 verunglückte ehemalige Stabhochspringerin von der ersten Sekunde an den Sprüngen ihrer ehemaligen Sportkollegen.
„Es macht richtig Spaß zuzusehen“, sagte die querschnittsgelähmte Grünberg, die vor allem mit Angelica Bengtsson mitfieberte. „Sie war immer besser als ich“, gestand die Kematerin. In Innsbruck demonstrierte die Schwedin ihre Extra-Klasse, gewann mit 4,61 Metern nicht nur die Konkurrenz, sondern stellte damit einen neuen Meeting-Rekord bei den Frauen auf. Bisher war dieser bei 4,60 Metern aus dem Jahr 2015 gelegen, damals aufgestellt von der Brasilianerin Fabiana Murer.
Grünberg gratulierte ihrer ehemaligen Konkurrentin, doch drückte sie natürlich auch den österreichischen Sportlern die Daumen. Unter ihnen Riccardo Klotz, der sich freute, einmal wieder vor Heimpublikum springen zu können. Seit einem halben Jahr studiert der dreifache österreichische Stabhochsprung-Meister in den USA Psychologie. „Dort kann ich auch sehr gut trainieren“, sagte der 20-jährige Scharnitzer.
Er liebt es, mitten in der Stadt aufzutreten und erklärte: „Ich hoffe, dass solche Veranstaltungen die Zukunft der Leichtathletik sind.“ Nach der gemeisterten Anfangshöhe von 5,01 Metern war für ihn jedoch Schluss. Vorjahressieger Konstantinos Filippidis aus Griechenland verteidigte mit diesmal 5,61 Metern seinen Triumph vom letzten Jahr.
Gespannt verfolgten die zahlreichen Zuschauer auch das Weitspringen, nicht zuletzt, weil Veranstalter Armin Margreiter angekündigt hatte, dass der Weltrekord von 8,21 Metern auf einer mobilen Anlage fallen könnte. Dabei setzte Margreiter vor allem auf Juan Miguel Echevarria. Der Kubaner gewann zwar, war jedoch mit 8,15 Metern knappe sechs Zentimeter hinter der Bestmarke geblieben. Was die gute Stimmung allerdings nicht trübte.
Bei den Damen sicherte sich die Ukrainerin Maryna Bekh-Romanchuk mit 6,74 Metern den Sieg, ihr fehlten letztlich neun Zentimeter auf den Innsbrucker Rekord.