Rapidler als Meister der Effizienz


Ein Schritt vor, zwei zurück - für Innsbrucks Kicker ist Europa in weite Ferne gerückt / Foto: Parigger

Damit hatte wirklich niemand gerechnet – weder Spieler noch Trainer, und die Fans schon gar nicht. Doch nach zuletzt fünf Spielen ohne Niederlage musste sich der FC Wacker dem SK Rapid im Tivoli deutlich und letztlich auch verdient mit 0:3 geschlagen geben. Aus dem geplanten Überholmanöver in der Tabelle wurde daher nichts. Im Gegenteil: Man landete knallhart auf dem Boden der Fußball-Realität. Der Traum von Europa ist vorerst einmal ausgeträumt, dafür feierte Ex-FC-Tirol-Meisterkicker Zoki Barisic ein perfektes Debüt als Rapid-Coach.

Mit einer Trauerminute für ein nach dem Wiener-Neustadt-Heimspiel im Stadion verstorbenes Wacker-Mitglied begann der Schlager und in der Folge blieb die Stimmung gedrückt, denn die Gäste bestimmten klar das Geschehen und gingen auch durch einen von Torjäger Hamdi Salihi sicher verwandelten Strafstoß verdient in Führung.

Die Befürchtung von Wacker-Coach Walter Kogler, dass der Trainerwechsel die Hütteldorfer beflügeln würde, war Realität geworden. Barisic stand bei seinem Einstand auf der grün-weißen Trainerbank eine gut eingestellte, agile, kampfstarke und spielfreudige Truppe zur Verfügung. Wovon sich auch ÖFB-Teamchef Didi Constantini und Ex-Rapid-Sportdirektor Ali Hörtnagl auf der Tribüne überzeugen konnten.

Die Wacker-Profis hingegen kamen nur schwer in die Gänge. Nach vorne ging in der Anfangsphase rein gar nichts, in der Defensive wirkten die Gastgeber sehr anfällig. Fast symptomatisch – der erste, relativ harmlose Schuss auf das Rapid-Gehäuse von Thomas Bergmann wurde erst nach knapp einer halben Stunde abgegeben.

Die beste und zugleich auch einzige reelle Torchance im ersten Spielabschnitt hatte Miran Burgič vergeben, der sich allein vor Rapid-Goalie Helge Payer verzettelte. So hatte man sich das im Lager der Schwarzgrünen nicht vorgestellt, dafür lief bei den Grünweißen alles nach Plan.

Das gleiche Bild nach dem Wechsel. Daher reagierte Walter Kogler nach 55 Minuten und brachte für das stumpfe Offensivduo Schreter/Perstaller mit Bilgen und Bammer zwei frische Kräfte. Umsonst – die Hausherren agierten zwar bemüht, die weiteren Tore zum ernüchternden 0:3-Endstand erzielte freilich der Rekordmeister durch Christopher Drazan und den starken Steffen Hofmann.