Reisende soll man nicht aufhalten, schon gar nicht, wenn sie so erfolgshungrig sind wie die Swarco Raiders – der „Road Trip“ der Tiroler jedenfalls entpuppte sich als Erfolgstour. Nach dem Auswärtssieg in Graz ließen die Innsbrucker auch beim Gastspiel in Prag nichts anbrennen und jagten die dortigen Panthers mit 38:7 (7:0, 14:0, 7:7, 10:0) vom Platz. Verdienter Lohn: die alleinige Tabellenführung in der Austrian Football League. Bei starkem Wind war Quarterback Kyle Callahan gleich an vier Touchdowns beteiligt. Auch die Defensive spielte stark und ließ nur 179 Yards der Tschechen zu.
Am vierten Spieltag der Austrian Football League allerdings war es plötzlich so weit: Die Swarco Raiders kassierten im dritten Auswärtsspiel in Folge bei den Raiffeisen Vikings auf der Wiener Hohen Warte mit 28:24 ihre erste Saisonniederlage. Die Gründe für die Pleite waren sowohl für Coach Shuan Fatah als auch für Raiders-Manager Daniel Dieplinger schnell gefunden. „Wir haben in diesem Spiel Fehler für zwei Partien gemacht“, gestand Fatah und Dieplinger ergänzte: „Wir waren mental einfach nicht frisch genug.“
So gesehen war es ein Wunder für den Raiders-Manager, dass die Tiroler die ganze Zeit im Spiel blieben, sogar der Sieg möglich gewesen wäre. „Das wäre aber völlig ungerecht gewesen“, bekannte Dieplinger. Für Coach Fatah ist dies aber auch ein Hoffnungszeichen für die Zukunft: „Diese Tatsache stimmt mich positiv. Wir müssen aber daran arbeiten, weniger zerfahren zu spielen.“
Nach einem ersten Viertel ohne große Höhepunkte waren die Vikings im zweiten Abschnitt durch einen 7-Yard-Touchdownlauf und den Extrapunkt 7:0 in Führung gegangen. Christian Kellner verkürzte mit einem 26-Yard-Field Goal auf 3:7. Einer der vielen Fehler brachte den nächsten Touchdown für die Hausherren und die 14:3-Führung, nachdem Kyle Callahan der Ball aus der Hand geschlagen worden war. Doch 28 Sekunden vor der Pause gelang Talib Wise das 10:14.
Halbzeit zwei begann mit einem Knalleffekt: Pascal Maier fing den Ball in der Endzone und die Tiroler führten erstmals. Die Vikings konterten, doch auch im Schlussviertel gingen die Tiroler durch Wise erneut in Führung (24:21). Fünf Minuten vor Spielende punktete der Wiener Florian Hess mit einem 1-Yard-Touchdown-Lauf zum 28:24, auf den die Swarco Raiders letztlich keine Antwort mehr wussten.
Für Dieplinger bedeutete die Niederlage auf der Wiener Hohen Warte jedenfalls keinen Beinbruch. „Weil wir immer noch die Chance auf das wichtige Heimrecht in den Play-offs haben“, erklärte der Raiders-Manager.