Trotz des Satzgewinns zum Champions-League-Auftakt gegen die türkischen Volleyballriesen rund um Ivan Miljković, den MVP der EuroVolley, und den Kubaner Leonel Marshall war Headcoach Stefan Chrtiansky nach der 1:3-Niederlage nicht zufrieden: „Wir haben im ersten Satz zu viele leichte Fehler gemacht. Wir haben zwar gekämpft, aber am Ende muss ich sagen, dass mehr möglich gewesen wäre.“
Damit meinte Chrtiansky den Gewinn eines zweiten Satzes, der zumindest einen Zähler in der Horrorgruppe mit Fenerbahçe und Macerata, die Nowosibirsk im Parallelmatch mit 3:1 besiegten, in der Tabelle bedeutet hätte. „Aber wir können uns steigern, auch mental“, sprach Hypos Langzeitcoach, der die Jungen zwar lobte, von den Routiniers aber speziell in so einer Partie zukünftig einfach mehr verlangt.
Die sportliche Analyse von Manager Hannes Kronthaler – „Der Satzgewinn war Ergebnis einer guten kämpferischen Leistung“ – ging mit jener seines langjährigen Cheftrainers und Freundes konform. Wahre Experten sehen ja oft das Gleiche. Am Ende machte sich für den Hypo-Zampano aber „der Klasseunterschied“ an den Ausnahmespielern fest.
Der Blick ins Publikum ging Kronthaler auch durch den Magen. Einerseits konnte man sich dank der türkischen Fans über ein volles Haus und Rekordeinnahmen von 7.000 Euro freuen, andererseits hätte er auch gern mehr Tiroler begrüßt. Die heimische Fan-Mentalität mit Ausnahme der Getreuen bleibt ein rotes Tuch. „Die Türken haben in drei Wochen diese Fans mobilisiert. Das war ein Traum und wegen der Atmosphäre war dieses Spiel ein Erfolg“, ließ sich Tirols Volleyballgröße einen gelungenen Champions-League-Abend aber von nichts und niemandem vermiesen.