Prangers Ende der Durststrecke


Ein glücklicher Manfred / Foto: GEPA

Reinfried Herbst und Manfred Pranger lagen sich in den Armen. Der eine jubelte über seinen ersten Weltcupsieg im Slalom, der andere über das Ende einer Durststrecke von 1447 Tagen. So lange nämlich stand Manfred Pranger nicht mehr am Siegespodest. In Adelboden war es dann soweit. Für Pranger ein langer Weg. Einer, der mit Schmerzen, Unsicherheit und Plagerei gepflastert war. Aber auch mit Zuversicht, Hoffnung und Neuorientierung.

Denn schon in den Jahren zuvor hatte der einst gefeierte Held die Kehrseite der Medaille kennengelernt. Im Jänner 2005 dank der Triumphe in Kitzbühel und Schladming auf dem Gipfel des Genusses, fiel Pranger in ein tiefes Loch. Aus dem es kein schnelles Entkommen gab, zumal die Verkrampfung und Unzufriedenheit von Rennen zu Rennen zunahm. „Ich wollte den Erfolg erzwingen.“

Irgendwann wich die Verbissenheit einer nicht gekannten Lockerheit: „Ich habe erst lernen müssen, dass man nichts erzwingen kann.“ Auch in Adelboden: Wie vor fünf Jahren stand Pranger als Halbzeitführender im Starthaus. „Damals“, erinnert sich der 30-Jährige, „hätte ich mir am liebsten ein Loch gegraben, um mich zu verstecken.“ Und diesmal? „War ich ruhig und voll fokussiert.“ Auch wenn ihm letztlich 18 Hundertstel zum ganz großen Coup fehlten, war Pranger über Rang zwei „restlos glücklich“.