Pinter sollte man nie abschreiben


Biathlon-Weltcup in Hochfilzen / Foto: Parigger

„Man soll die Alten nicht zu früh abschreiben!“ Seine im Gespräch mit der Tiroler Tageszeitung vor dem Rennen wie nebenbei platzierte Lebensweisheit hat Fritz Pinter im Sprint in Hochfilzen mit Fakten untermauert. Der 34-jährige Wahltiroler aus Kärnten ließ zum Auftakt des Biathlon-Weltcups in Hochfilzen nur drei Größen der Weltspitze den Vortritt: Der Deutsche Andreas Birnbacher siegte um einen Wimpernschlag von vier Zehntelsekunden vor dem Franzosen Martin Fourcade. Dritter wurde der Slowene Jakov Fak. Aber dann kam schon er, der Fritz. Der dreifache Familienvater, der zuweilen nach hartem Training seine Regenerationszeiten minimieren muss, weil seine Kinder ihr Recht auf Aufmerksamkeit fordern. Jener Fritz Pinter, dem neben dem Verlust seines Bundesheerjobs auch der Verlust seines Kopfsponsors drohte.

Den Kopfsponsor – die Hoteliersfamilie Dilly aus Oberösterreich – hatte er retten können, weil die Dilly-Oma es so gewollt hatte. Die Familie hat den Willen der Oma erfüllt. Dem Stockerlplatz nachjammern will er nicht. Schließlich waren die Russen Ustyugow und Makoveew, der Schwede Bergmann und der Schweizer Hallenbarter, der Franzose Boeuf und der Kanadier Leguellec, der Sprintsieger von Östersund, am Ende nur knapp hinter ihm.

Pinter war „nur“ als Außenseiter gestartet. Eher hatte man dem Lokalmatador Dominik Landertinger oder dem Oldie Christoph Sumann zugetraut, den Höhenflug von Östersund zu prolongieren. Aber Sumann vergeigte das erste Liegendschießen mit drei Nieten total, wurde nur 61. Er schoss sich damit aus dem heutigen Starterfeld der Verfolger. Simon Eder wurde trotz fehlerfreien Schießens nur 27, Dominik Landertinger bezahlte seinen zweimal zittrigen Abzugsfinger mit einem tiefen Fall auf Platz 24. Julian Eberhard, der für Mesotitsch ins Einserteam aufstieg, wurde 42.