Wenige Sekunden vor Spielende verwandelte sich das Schwimmbecken im Tivoli in ein Tollhaus: Pavol Kováčs plantschte plötzlich im Wasser, umringt von seinen Spielern des Wasserballclub Tirol. „Ich wurde einfach hineingeschubst“, sollte der Trainer später sagen. Da die Spielzeit noch nicht offiziell zu Ende gewesen war, fanden die Schiedsrichter die Aktion gar nicht lustig: Strafwurf für Herausforderer Wien.
Der späte Treffer zum 18:9 (9:6)-Endstand war freilich nicht mehr als Ergebniskosmetik. Der WBC Tirol stand da längst schon als Meister der Wasserball-Bundesliga fest. „Zum achten Mal in Serie. Das macht schon stolz“, betonte Obmann Richard Kössler euphorisch.
Und tatsächlich war die Leistung über die Saison gesehen souverän gewesen: Keine einzige Niederlage hatten die Tiroler auf dem Konto, Finalgegner ASV Wien erwies sich als kein fordernder. „Wir waren eine Klasse besser“, stellte Trainer Pavol Kováčs noch nicht ganz trocken fest. Das Geheimnis des Erfolgs? „Wir trainieren fleißig!“, antwortete er schelmisch.
Damit erst gar kein Zweifel am Titelanspruch aufkommen konnte, hatte Kováčs extra seinen Sohn Pauli von der Maturareise in Amsterdam einfliegen lassen. „Das war die Idee meiner Frau, sie bezahlt den Flug“, begründete er. Der Sohn bewies dann zusammen mit Tobias Grabher und Nachwuchstalent Philipp Perisutti auch gegen Wien seinen Torriecher.