Einmal muss Schluss sein – nach 19 Jahren im Ausland beendete Tirols Basketball-Legionär Benjamin Ortner seine fast schon unendliche Karriere. Wobei – ein „Comeback“ ist nicht ausgeschlossen, zumal nun, quasi vor der Haustür, mit den Raiders ein Tiroler Klub in der zweiten Liga engagiert ist, der Basketball zurück in die Stadt gebracht hat.
Doch der Reihe nach – der letzte Korb, den Benjamin Ortner am 16. September in seinem neuen Arbeitsbüro in Innsbruck ins Visier nahm, war nicht, wie so oft davor, der am 3,05 Meter hohen Eisenring hängende, sondern er galt dem italienischen Serie-A-Klub Bologna.
„Es war ausgerechnet an meinem ersten Arbeitstag bei MED-EL, als mich mein Agent anrief und mir sagte, dass Bologna an einer Verpflichtung interessiert wäre“, schmunzelte Ortner und fügte an: „Aber zu dem Zeitpunkt hatte ich mit dem Kapitel schon abgeschlossen.“
Es wurde zu einer schönen Anekdote und der letzten Zeile einer Profikarriere, die mehr ein Buch als nur ein Kapitel füllen könnte. Seit dem Wechsel ans US-College von Denver (2001) war der 36-jährige Innsbrucker nahezu 19 Jahre lang im Ausland unter dem Basketballbrett aktiv.
14 Saisonen davon spielte der 2,06-Meter-Hüne in der höchsten italienischen Liga (Serie A), brachte es dabei auf 439 Partien, 2.983 Punkte und 1.808 Rebounds. Nur 2012 gab Ortner ein kurzes Gastspiel in der deutschen Bundesliga bei den Gießen 46ers.
Im Jahr 2013 galt es mit Montepaschi Siena vermeintlich einen Meistertitel zu feiern, der wegen gefälschter Bilanzen und Betrügereien aberkannt wurde. Vier Jahre später folgte die Genugtuung mit Reyer Venezia und dem ersten „wahren“ Meistertitel.