Fünf Weltcup-Rennen hatten die Naturbahnrodler in dieser Saison bisher absolviert – viermal war Thomas Kammerlander auf dem Podest gestanden. Aber jeweils nur auf Platz drei, hinter den beiden Südtirolern Patrick Pigneter und Alex Gruber.
Doch im wichtigsten Rennen der Saison, der Europameisterschaft in Moos in Passeier, gelang es dem Umhausener, den Spieß umzudrehen. Er holte sich mit zwei perfekten Läufen die Goldmedaille.
„Dieser Titel freut mich ungemein. Bei der WM vor sieben Jahren hatte mich Patrick noch um vier Hundertstel abgehängt, diesmal gelang mir die Retourkutsche“, genoss der Neo-Europameister seinen Sieg.
27 Hundertstel Vorsprung auf den jahrelangen Dominator dieser Sportart, das sei schon etwas: „Patrick fährt eigentlich immer so gut wie fehlerfrei, um ihn zu schlagen, muss man schon eine perfekte Fahrt hinlegen.“
Mit zweimaliger Laufbestzeit ließ Kammerlander keine Zweifel aufkommen, dass die Strecke im Passeier wie maßgeschneidert für ihn war. Trotz einer tollen zweiten Fahrt von Pigneter zeigte der Umhausener keine Nerven: „Ich hab’ mir das angeschaut, hab’s ausgeblendet und bin dann gefahren wie im Training.“
Für den seit neun Jahren im Weltcup startenden Kammerlander ist der EM-Titel im Einsitzer der bisher größte Erfolg – und auch ein Trost für den fast sicher verpassten Gesamtweltcup, das eigentliche Saisonziel: „Der Weltcup ist für mich das Größte, aber auch der Europameistertitel war ein großes Ziel von mir.“