Es war der nächste Fingerzeig eines Ausnahmekönners, der den Riesentorlauf anscheinend nach Belieben beherrscht.
Nach seinen Erfolgen in Val d’Isère, Alta Badia (zwei Rennen), Adelboden und Schladming war Marco Odermatt auch im sechsten Riesentorlauf dieses Winters nicht zu schlagen, feierte saisonübergreifend Erfolg Nummer neun und verwies dabei Alexander Steen Olsen (+0,91 Sek.) und den Fieberbrunner Manuel Feller (+1,08) auf die Ehrenplätze. Gleich dahinter Stefan Brennsteiner (+1,29) als unbedankter Vierter.
Der für nächsten Tag geplante Slalom war wegen eines Schlechtwettereinbruchs abgesagt worden. Feller, der auf Punktezuwachs im Kampf um die Kleine Kristallkugel gehofft hatte, musste sich auf das nächste Rennen vertrösten.
Wie schnell der Wettstreit nach Siegen, Rekordserien oder Kristallkugeln zur Nebensache verkommt, verdeutlichte ein Vorfall vor Rennbeginn. Der 24-jährige Kanadier Liam Wallace war auf der Einfahrpiste schwer zu Sturz gekommen und hatte sich dabei – wie später im Krankenhaus diagnostiziert wurde – innere Blutungen und mehrere Rippenbrüche zugezogen.
Sein Zustand wurde als stabil bezeichnet. Mit ein Grund dafür war die optimale Rettungskette, in der ein ÖSV-Arzt zum mutmaßlichen Lebensretter wurde. Der Mediziner hörte über Funk vom Notfall, eilte zur Unfallstelle und punktierte die Lunge von Wallace.