Oberadler Innauer landete beim Fünfziger


Oberadler Innauer landete beim Fünfziger / Foto: Parigger

Das Jahr 1958 ist ein gutes Jahr gewesen für den österreichischen Skisport. Ergebnisorientiert, aber auch was den Geburtsjahrgang betrifft. Bei den Weltmeisterschaften in Bad Gastein hatten damals Toni Sailer (3 x Gold) und Josl Rieder (Slalom) alle Titel bei den Herren eingeheimst, während u.a. im Außerfern, Zillertal und in Bezau drei Burschen das Licht der Welt erblickten, die Jahre später für Furore sorgen sollten.

Einer davon war Anton „Toni“ Innauer, Olympiasieger 1980 auf der Normalschanze und seit 1993 Nordischer Direktor im ÖSV. Seine internationale Karriere als Skispringer begann schon mit 15, als er seinen ersten Auftritt bei der Vierschanzentournee absolvierte. Knapp sieben Jahre später war seine aktive Laufbahn wieder beendet, in der er unter anderem Olympiasieger (1980), Olympia-Zweiter (1976) und zweifacher Weltrekordler (174 und 176 m) geworden war.

Innauers Sprungstil stand für Ästhetik pur, für viele unvergessen ist nach wie vor sein 176 m Flug in Oberstdorf. Der geborene Vorarlberger ist der erste Springer der Geschichte, der dafür von allen fünf Sprungrichtern die Traumnote 20,0 erhielt. Unvergessen auch sein Duell mit Karl Schnabl in Innsbruck bei den Spielen 1976, als er sich nach klarer Führung mit Silber begnügen musste.

Nach Trainertätigkeiten im Nachwuchsbereich übernahm Innauer 1989 das österreichische Nationalteam. Drei Jahre später hörte er am Zenit auf, nachdem seine Mannschaft bei den Olympischen Spielen in Albertville fünf von sieben möglichen Medaillen gewonnen hatte.

1993 wurde er zum Nordischen Direktor ernannt, 1999 gab er als Direktor die Sparten Langlauf und Biathlon ab und kümmert sich seither ausschließlich um Skispringen und Kombination. Nur nach dem Unfall-Tod seines Cheftrainers und Freundes Alois Lipburger sprang Toni für knapp 14 Monate noch einmal als Trainer ein.

Bis 2010 bleibt Innauer dem ÖSV auf jeden Fall erhalten, wie es danach weitergeht, lässt er offen. Bis dahin will sich der Sportdirektor neben den üblichen sportlichen Zielen wie Medaillen bei Weltmeisterschaften und bei Olympia auch verstärkt für eine bessere Vermarktung seiner Sportarten einsetzen.

Privat hat Innauer sein Ziel längst gefunden, in Thaur bei Innsbruck lebt er mit Frau Marlene, die drei Kinder Lisa, Jakob und Mario, allesamt im Leben verankert, gehen eigene Wege, dem Jubilar bleibt daher auch ab und zu Zeit für ein Gläschen mit Freunden, für einige besinnliche Stunden beim Fischen, als verlässlicher Punktesammler in seiner Tennistruppe oder Zeit für ein paar Schläge am Golfplatz.