Marcel Hirscher als Prophet: „Der Mann wird gefährlich!“ Schon vor einiger Zeit hatte der Salzburger vor dem Franzosen gewarnt. Mit Recht, wie sich nun – nach Wengen – auch in Kitzbühel herausstellte, denn nach seinem Triumph im Lauberhorn-Slalom gewann Clément Noël vor beeindruckender Rekordkulisse auch den vorverlegten Torlauf in Kitzbühel und damit sein zweites Weltcuprennen innerhalb einer Woche. Der Franzose hatte sich bei Schneefall mit 0,29 Sekunden vor Marcel Hirscher und 0,36 vor Alexis Pinturault durchgesetzt.
Marco Schwarz (+0,69) belegte unmittelbar vor dem im Finale auf Rang sechs zurückgefallenen Halbzeit-Führenden Ramon Zenhäusern aus der Schweiz Rang fünf. Mit Michael Matt als Achtem (+1,01) und Christian Hirschbühl als Zehntem (+1,24) landeten noch zwei weitere ÖSV-Athleten in den Top Ten.
Noël konnte als erster Franzose seit Jean-Baptiste Grange 2010/11 mehr als einen Slalom in einem Winter für sich entscheiden. „Das war speziell. Es waren so viele Leute, das habe ich noch nie gesehen“, sagte der 21-jährige Kitzbühel-Sieger mit dem Nachsatz: „Ich weiß, dass ich schnell fahren kann, aber ich muss das konstant schaffen.“
Hirscher verpasste seinen 68. Weltcupsieg am Ende relativ knapp. Nach dem ersten Durchgang lag er als Neunter allerdings schon 88 Hundertstel hinter Zenhäusern und schaffte es trotz Laufbestzeit im zweiten Lauf nicht auf die oberste Position am Podest. Hirscher nahm die neuerlich geglückte Schadensbegrenzung wohlwollend zur Kenntnis: „Ich glaube, das passt ganz gut am Ende des Tages.“
Der 29-jährige Salzburger weiter: „Das Gute ist, dass ich wieder auf dem Podium sein darf. Vor so einer Kulisse, bei genialen Pistenverhältnissen – in Summe war das ein Rennen, an das ich mich lange erinnern werde.“ Henrik Kristoffersen, Sieger des Slaloms am Ganslern 2018, musste sich mit Platz vier (+0,53) begnügen.