Das Lob kam aus berufenem Munde – „St. Anton ist von der Stimmung fast so wie Alp d’Huez“, diktierte der deutsche Rad-Profi Emanuel Buchmann als Sieger des Rad-Kriteriums im Rahmen des 8. Arlberg Giro in das Mikrofon von Moderator und TVB-Direktor Martin Ebster. Und Buchmann vom Team BORA-hansgrohe muss es schließlich wissen. Er ist im vergangenen Jahr immerhin Gesamt-19. der Tour de France gewesen.
Sein Sieg am Arlberg, vor einer beeindruckenden Kulisse mit rund 2500 Zusehern, ist im Sprint nach 25 Runden mit gut einer Radlänge vor Patrick Schelling (SUI / Team Vorarlberg Santic) und Sven Burger (NL / Tirol Cycling Team) doch deutlich ausgefallen. 25 Akteure waren bei den Herren am Start.
Bereits im Vorfeld hatten die 14 Damen ebenfalls spektakulären Radsport präsentiert. Den Sieg sicherte sich dabei die Österreicherin Kathrin Schweinberger (Team Health Mate) vor Landsfrau Annina Jenal (Maxx Solar) und Christina Schweinberger (Team Health Mate).
Die Ouvertüre war spannend, der Giro, 24 Stunden später, wurde dann allen Erwartungen gerecht. Es war ein bunter Mix aus Rätselraten, Staunen und Anerkennung in der Radszene von St. Anton, der in einer Frage gipfelte: „Wie macht er das nur, der Spögler?“ Einen Tag nach seinem Triumph beim Rennen auf das Kitzbüheler Horn war der Südtiroler aus dem Sarntal auch beim 150-km-Bewerb des Arlberg Giro nicht zu bezwingen.
„Ich bin einfach gut drauf“, meinte er kurz und bündig zu seinem Erfolg und legte nach: „Auf der Silvretta / Bieler Höhe habe ich das erste Mal attackiert, und im Zieleinlauf haben mein Teamkollege Michael Markolf und ich klug taktiert – wir verstehen uns blind.“ Verständlich, hatten sie doch kürzlich die Tour Transalp gemeinsam bestritten.
Der Konkurrenz blieb damit nur der zweite Platz durch Simon Betz, der sich im Zielsprint geschlagen geben musste. Spögler löste als Sieger mit 4:03,56 Stunden Titelverteidiger Patrick Hagenaars ab, der heuer als Siebter in 4:07,23 Stunden das Ziel passierte.
Auch den Titel des „King of the Mountain“, der auf den 13 Kilometern und 34 Kehren der Silvretta-Hochalpenstraße ermittelt wurde, sicherte sich Spögler. In 39,28 Minuten kurbelte er von Partenen/Montafon auf die Bieler Höhe hinauf, und auch hier musste Simon Betz mit 39,50 Minuten die Überlegenheit des Studenten der Uni Innsbruck neidlos anerkennen. „Da war keine Möglichkeit, Michael zu bezwingen, obwohl ich am Pass und im Ziel stets knapp dran war.“
Bei den Damen gab es in Abwesenheit von Titelverteidigerin Daniela Traxl-Pintarelli – sie wurde kürzlich Mutter von Zwillingen – mit Lorraine Dettmer vom Team Felbermayr Wels in 4:32,42 Stunden eine neue Siegerin.