Wie heißt es so treffend im Volksmund – eine gute Vorbereitung ist das halbe Rennen. Weil aber ein gewisser Aksel Lund Svindal seit seinem Horrorsturz vor zwei Jahren in Kitzbühel kaum einen Trainingstag schmerzfrei verbringt, genehmigte er sich zum Frühstück vor der Abfahrt in Gröden ein paar Schmerztabletten. „Wenn du dich aus dem Starthaus wuchtest und dabei Schmerzen spürst, ist das nicht förderlich“, lieferte er nach dem Rennen eine einleuchtende Erklärung.
Und während Svindal im Abschlusstraining den Zielsprung der Saslonc noch wohlweislich umkurvt hatte und mit mehr als sechs Sekunden Verspätung im Niemandsland gelandet war, hob er am Renntag nach einer Fabelfahrt ab, als gäbe es kein Morgen. Getragen von Adrenalin-Ausstößen, „die dich die schlechten Dinge vergessen und aufs Wesentliche konzentrieren lassen“.
Am Ende feierte das Kraftpaket vor den Augen seiner neuen Freundin Gitte auf der WM-Strecke von 1970 seinen bereits sechsten Weltcup-Triumph, nach 2015 den zweiten in der Abfahrt.
Ihm am nächsten kam sein Kumpel Kjetil Jansrud – und im Gleichklang dankte das Gasgeberduo dem gemeinsamen – österreichischen – Servicemann Stefan Berthold.
Aus österreichischer Sicht wussten noch Vorjahressieger Max Franz als Dritter, der binnen 24 Stunden zum zweiten Mal vom Stockerl lachte, und der Tiroler Romed Baumann (6.) zu überzeugen.
Selbstredend, dass Franz, die Kärntner Wildsau, von einem „saugeilen Wochenende“ sprach.