Nach Fehlstart noch Platz drei erobert


Riesenjubel der Biathleten nach der tollen Aufholjagd in Oberhof / AFP Photo

Im Grunde genommen war der Staffelbewerb in Oberhof für die ÖSV-Loipenjäger schon nach dem ersten Läufer abzuhaken. Denn Startläufer Tobias Eberhard musste in die Strafrunde, Rot-Weiß-Rot lag hoffnungslos zurück. Doch in kaum einem anderen Sport hat die Binsenweisheit mehr Gültigkeit als im Biathlon: Es ist nicht vorbei, bevor es nicht vorbei ist. Und dank einer furiosen Aufholjagd von Simon Eder, Dominik Landertinger und Julian Eberhard durften die rotweißroten Biathleten am Ende sogar über Platz drei jubeln.

Tobias Eberhard, der diesmal statt dem Milser Felix Leitner im Aufgebot stand, war zwar im Liegendschießen fehlerlos geblieben, hatte aber im Stehend-Anschlag eine Strafrunde kassiert. Das Ende aller Träume? Mitnichten. Denn Eberhards Kollegen fühlten sich in der Rolle der Jäger sichtlich wohl: Simon Eder warf sowohl auf der Loipe als auch am Schießstand den Turbo an und übergab nach zwei fehlerlosen Serien schon als Siebenter an Dominik Landertinger. Der Bronzemedaillengewinner von Pyeongchang ließ sich von den schwierigen Bedingungen nicht beirren, setzte seine Gegner mit einer starken Leistung unter Druck. Ein Nachlader, drei weitere Plätze gutgemacht: „Landis“ Bilanz konnte sich durchaus sehen lassen.

Schlussläufer Julian Eberhard war nun auf einmal in Schlagdistanz zum Podest: Seinen norwegischen Konkurrenten Henrik L’Abée-Lund überholte der vierfache Weltcupsieger beim Liegendschießen, um dann beim Stehen erneut die besseren Nerven zu haben. Die Nerven seiner Teamkollegen strapazierte Eberhard dann aber noch einmal: Mit einem Sturz in der Schlussrunde, der dank des komfortablen Vorsprungs auf Norwegen aber am dritten Rang nichts mehr ändern konnte. Und trotz des großen Rückstandes auf Russland und Frankreich überwog bei Rot-Weiß-Rot angesichts der tollen Aufholjagd die Freude. „Das war richtig geil, wie wir uns zurückgekämpft haben“, trug Simon Eder sein Herz auf der Zunge.