So, da war sie also: die vorweihnachtliche, keineswegs erfreuliche Bescherung für die Kicker, die Verantwortlichen und die Fans der WSG Swarovski Tirol. Nach der bitteren 1:3-Heimniederlage vor einer fast schon trostlosen Geisterkulisse im Tivolistadion überwintern die Schützlinge von Trainer Tom Silberberger am Tabellenende der Bundesliga. Die Rote Laterne signalisiert beim Aufsteiger den akuten Handlungsbedarf.
Die WSG hatte ambitioniert begonnen, ein unnötiges Elferfoul von Michael Svoboda an Martin Pusic bescherte den Burgenländern aber das frühe 0:1. „Wir treten momentan in jedes Fettnäpfchen“, sagte Silberberger dazu nach dem Match. Und auch wenn es Diskussionen über diese Entscheidung gab, ergänzte Sportmanager Stefan Köck: „Da ist dem Schiedsrichter kein Vorwurf zu machen. In dieser Szene darf man nicht so attackieren.“
Mit einem Doppeltausch versuchte Silberberger zu reagieren, die Anfangsminuten in Hälfte zwei erweckten den Anschein, als könnte im Kellerderby gegen die biederen Burgenländer noch etwas gehen, ehe der große Auftritt des Andreas Kuen erfolgte: Der 24-jährige Ötztaler im Dress der Mattersburger versenkte vom Sechszehnereck mit einem Kunstschuss den Ball zum 0:2 (54.) in den Maschen. „Es hat wohl jeder gesehen, dass ich das nicht so wollte“, schmunzelte der Ex-Wackerianer nach seinem vierten Saisontreffer an alter Wirkungsstätte.
Die Tiroler rannten in der Folge ohne Durchschlagskraft gegen Mattersburg an und so setzte Marko Kvasina nach Kuen-Traumpass (neunter Scorerpunkt im Herbst) noch das 0:3 (89.) drauf. Der Ehrentreffer von Benni Pranter war in der Nachspielzeit nur noch für die Statistik. Die WSG hatte am Ende mit Mattersburg die meisten Niederlagen (12) und die meisten Gegentreffer (47) stehen.
„Alles, was bei den sechs Siegen zum Titel in Liga zwei für uns gelaufen ist, lief zuletzt gegen uns. Wir schaffen es nicht, in Führung zu gehen und machen schwere Fehler. Es ist augenscheinlich, dass wir uns verstärken müssen“, analysierte Pranter nach einem langen Jahr mit „positiven wie negativen Emotionen“ und dem Nachsatz: „So ist Fußball.“