Drei Spiele Sperre, noch dazu im Play-off, gehen auch an einem Routinier wie Rem Murray nicht spurlos vorüber. Der 39-jährige Kanadier schien jedenfalls bei seiner Rückkehr aufs Eis bereits beim ersten Bully so richtig geladen: Im Duell mit Dornbirns NHL-Gegenüber Scott Barney war die Matchuhr beim ersten Einwurf noch gar nicht angelaufen, als die beiden Routiniers schon auf der Strafbank verschwanden. Eines von vielen Privatduellen im zweiten Halbfinale. Dornbirns Kapitän und Ex-Hai Luggi Schwitzer legte sich als Chefprovokateur überhaupt mit jedem (ehemaligen Kollegen) an.
Und von einer Offensivlawine seitens der Hausherren war zu Beginn und nach der 3:6-Niederlage im ersten Match nichts zu sehen. Im Gegenteil – nach chancenarmem Start nutzten die Gäste einen Sekundenschlaf in der Haie-Defensive zur Führung, die Marc Schönberger nur 51 Sekunden später egalisierte. Murray blieb der Torschrei bei seinem Comeback in Minute 13 auf der Lippe hängen.
Zu Beginn des Mitteldrittels schienen die Zeichen dann endgültig auf Sturm zu stehen. Aaron Fox zauberte die Scheibe in unnachahmlicher Manier elegant in den Winkel (2:1), Schönberger machte den Doppelschlag zum 3:1 perfekt. Nach einem Time-out konnten die Gäste aber wieder verkürzen.
Die Haie schwächten sich im letzten Abschnitt mit einigen unnötigen Strafen selbst, kassierten so in Unterzahl das 3:3, ehe einmal mehr nur 25 Sekunden später Marc Schönberger mit seinem dritten Treffer die passende Antwort zum 4:3 fand. 2500 Fans hielt es in der TIWAG Arena endgültig nicht mehr auf den Sitzen, als Christoph Echtler in der Schlussminute ins leere Netz zum 5:3-Endstand und so wichtigen 1:1-Ausgleich in der Best-of-Five-Serie traf.