Unerwartet kam das Edelmetall ja nicht. Aber es wäre Victoria Steiner dennoch nie eingefallen, schon im Vorfeld der U15-Europameisterschaft der Gewichtheber in Mailand mit einer Medaille zu spekulieren. „Doch ich wusste, dass ich gute Chancen haben würde“, analysierte sie im Anschluss an die Titelkämpfe. Da „trug“ die zig-fache Tiroler Rekordhalterin drei Medaillen in der Tasche …
Mit Gold im Reißen (71 kg) hatte die Athletin des KSV Rum den Bann gebrochen, im Stoßen gab es schließlich ein wenig Aufregung. Zwar hätte Vicky die für den Sieg erforderlichen 95 kg gestemmt, allerdings wollten zwei von drei Kampfrichtern einen Regelverstoß erkannt haben.
Das konnte ihr Trainer Werner Uran nicht nachvollziehen, der sich die Szene auf Video ansah. Und auch Papa Harald, der mit Mama Sabine die Daumen drückte, konnte keinen Regelverstoß (Schulterheben) erkennen. „Einer der Schiedsrichter hatte überhaupt nichts gesehen“, wunderte er sich. Letztlich gewann eine finnische Konkurrentin, doch Victoria Steiner durfte sich mit Zweikampf-Gold (Reißen und Stoßen) trösten: „Ich ärgere mich nicht, die Sache ist abgehakt“, überwog bei der angehenden Sport-BORG-Schülerin die Freude.
Sie wird noch so manche Chance erhalten, sich international zu beweisen: bei der U17-WM 2019 in Las Vegas (USA), vielleicht sogar bei den Olympischen Spielen 2020 (Tokio) und 2024 (Paris).
Mit Vinzenz Hörtnagl (Teilnehmer Montreal 1976 / Platz 13, Moskau 1980 / Platz 5) war das ja bereits einem Tiroler gelungen.