Mit Bronze beflügelt ans Steuer


Mit Bronzeflügeln in Winterberg / GEPA

Winterberg war eine Reise wert – vor allem für Christina Hengster, die sich mit EM-Bronze im Zweier quasi selbst für all die Mühen belohnte. Da spielte es dann auch keine Rolle, dass die Bob-„Steuerfrau“ persönlich die rund 700 Kilometer und etwa acht Stunden lange Fahrt nach Innsbruck als Auto-„Pilotin“ ihres Schlittentransporters in Angriff nehmen musste. „Mit Edelmetall lässt sich die Heimreise natürlich viel leichter in Angriff nehmen“, betonte die 30-Jährige.

Die Feier nach der so sehnsüchtig erhofften Medaille war kurz und ganz beschaulich ausgefallen. Nur ein, zwei Gläschen wurden mit ihren Anschieberinnen Jennifer Onasanya und Sanne Dekker (beide NED) sowie dem Trainerteam geleert, dann war Bettruhe angesagt. „Ich wusste, dass ich die ganze Heimfahrt am Steuer sitzen muss. Das ist der Nachteil, wenn man die Einzige ist, die den Führerschein für den Transporter hat“, verriet die Polizei-Sportlerin.

Während Tief „Egon“ Tirols Straßen fest im Griff hatte, spielte zumindest das Wetter beim „Roadtrip“ in Deutschland mit. Bei strahlendem Sonnenschein und ohne Verkehrsprobleme ging es in Richtung Heimat. So blieb der Tirolerin während der Fahrt genug Zeit zum Nachdenken, um neue sportliche Ziele ins Auge zu fassen. „Ein Weltcupsieg und eine WM-Medaille fehlen mir in meiner Sammlung noch. Das sind schon noch große Vorhaben in meiner weiteren Laufbahn“, philosophierte Hengster.