Maze vergoldete Weltcup-Rückkehr


Maze bejubelt in St. Anton ihren Super-G-Premierensieg / Foto: GEPA

Während des letzten Pressegesprächs war der Punkt erreicht und Tina Maze am Ende ihrer Worte. Die Slowenin thronte auf einem kleinen Podest, hinter ihr Tirols Adler-Wappen groß auf rot-weißem Banner, blickte abschließend mit ihren blauen Augen über die langen Reihen der Journalisten und schloss mit einem kleinen Lächeln: „Ja, ich glaube, es ist jetzt wirklich alles gesagt.“ Viel mehr gab das Ski-Vokabular auch nicht mehr her, hatte Maze (29) doch schon so viel erzählt, dass es locker die Dauer einer Autofahrt in ihren Heimatort hätte füllen können.

Bemerkenswert daran war vor allem auch, dass schon alles gesagt gewesen war, als sie im Super-G von St. Anton mit ihren Schweizer Skiern das Wichtigste gleichsam in den Schnee geschrieben hatte. 0,04 Sekunden Vorsprung auf Österreichs Ski-Ass Anna Fenninger bedeuteten Weltcup-Sieg Nummer 17 für Maze – und zugleich den ersten im Super-G. Damit stieg Maze als sechste Dame der Geschichte in den Ski-Olymp auf, als Läuferin, die das Kunststück vollbracht hatte, in allen fünf Disziplinen zu gewinnen. „Natürlich denkt man am Start an den Rekord, wenn einen alle daran erinnern“, gestand Maze.

Die Liebe zwischen der 1,72-Meter-Dame und St. Anton schien auf jeden Fall perfekt: „Der Schnee war großartig. Ich wünsche mir mehr solche Hänge und Rennen im Weltcup. Ich freue mich auf eine Rückkehr.“ Von einer zu schwierigen Piste wollte sie jedenfalls nichts hören: „Ich liebe es, wenn ein Hang eine Herausforderung ist.“ Maze hatte in allen Abschnitten die Bestzeit herausgefahren.

US-Star Lindsey Vonn, die für viel Jubel unter den 6.800 Zuschauern gesorgt hatte, musste sich mit Rang vier begnügen: „Aber das war ein super Wochenende, um zurückzukommen. Es ist wichtig für mich, wieder dabei zu sein.“ Für Anna Fenninger (23) gab es mit Platz zwei – einen Tag nach Rang drei in der Abfahrt – den nächsten Podestplatz. „Es ist nicht leicht, den Schwung ins Ziel zu bringen. Aber das ist mir gut gelungen“, meinte die Salzburgerin, die, wie schon in der Abfahrt, oben die Zeit verloren hatte.