Teilnahme im Einzelbewerb von Wimbledon. Davon träumt jede wettkampforientierte Tennisspielerin. Ein Traum, den sich Patricia Mayr hart erarbeitete.
Und die Premiere der Seefelderin im Tennis-Mekka begann mit einem Erfolgserlebnis. Die 22-Jährige besiegte in der ersten Runde die Britin Anne Keothavong. Ein Erfolg, der weitere Träume weckte. Den Aufstieg nämlich in die dritte Runde.
Gegen die Deutsche Sabine Lisicki verlor Mayr. Die Ursache waren nach Meinung ihres Freunds Michael Achleitner nur „kleine Unsicherheiten. Mit 2:6, 4:6 fiel das Ergebnis doch etwas zu hoch aus“, stellte Achleitner fest. Mayrs Fazit nach ihrem ersten Wimbledon-Auftritt fiel dennoch positiv aus: „Von Spiel gegen Lisicki bin ich enttäuscht, mit dem Turnier aber zufrieden.“
Zufrieden darf Mayr auf ihre Karriere zurückblicken. So verzichtete die 22-Jährige auf die Ausbildung in Ostösterreich. „Sie biss sich auch später auf der Tennis-Tour alleine durch“, erzählte Vater Hans Mayr. Während die Eltern ihrer Arbeit nachgehen mussten, reiste die Tochter mit einem Schmalspur-Budget um die Welt.
Bei kleinen Turnieren deckte gerade der Sieg die Spesen, Vorrundenniederlagen gingen schon aufs Geldbörserl. Bis jetzt registriert die WTA Mayr auf Platz 70 in der Weltrangliste und 113.000 Euro Siegesprämien. Ein Ergebnis, das Lust auf mehr macht. Vor allem aber Selbstvertrauen für weitere Aufgaben gibt. Und mit dem Mayr’schen Sturschädel sind durchaus weitere Höhenflüge möglich.
Was der begeisterten Bergsteigerin noch zur Spitze fehlt? Trainer Hakan Dahlbo setzt auf die zunehmende Routine Patricias: „Manchmal ist sie ein bisschen zu angespannt.“ Ihr größtes Plus? „Sie trainiert unglaublich hart und keine spielt mehr Turniere als sie.“