Kvitfjell ist nicht Kitzbühel. Und doch weiß Matthias Mayer nur zu gut, wie speziell es sich anfühlt, einen Abfahrtsklassiker in der Heimat zu gewinnen. Dementsprechend demütig schwang der Kärntner mit einer entschuldigenden Geste im Zielbereich von Kvitfjell ab, nachdem er mit der Nummer 13 dem bis dahin führenden Lokalmatador Aleksander Aamodt Kilde die Siegesparty vermasselte.
„Aleksander ist in keiner leichten Situation, hat sehr viel Druck und will den Gesamtweltcup heimfahren“, zog Mayer vor seinem Mitstreiter den imaginären Hut und bekam das Lob postwendend zurück: „So sehr ich den Sieg wollte, Matthias ist einfach ein bisschen zu stark gefahren.“
Wie auch immer – mit seinem dritten Abfahrtserfolg in diesem Winter raste Mayer hinter Beat Feuz und Thomas Dreßen im Disziplinenweltcup noch auf Rang drei, während Kilde dem als 37. punktelos gebliebenen Alexis Pinturault erneut die Gesamtweltcupführung abluchste.
Kurios die Kugel-Zeremonie: Da die FIS nach dem abgesagten Weltcupfinale keine Trophäen vor Ort hatte, musste man improvisieren und wurde letztlich bei Henrik Kristoffersen fündig – also lachte Feuz mit der Slalomkugel von 2016 in die Kamera. „Einem Abfahrer eine Slalomkugel in die Hand zu geben, ist mutig“, witzelte Mayer.