Österreichs Bob-Delegation musste also doch nicht ohne Medaille aus St. Moritz abreisen – ausgerechnet die schwere Bahn im Engadin nützte der erst 21-jährige Benjamin Maier aus Rum als Schauplatz für die große Sensation. Maier steuerte seinen Viererbob auf Platz zwei und holte mit Silber das erste Bob-Edelmetall für Österreich seit 17 Jahren.
Die Superlative wollten kein Ende nehmen – „Das ist der absolute Wahnsinn!“ Benjamin konnte es selbst nicht fassen, was ihm da in St. Moritz passiert war. Der 21-Jährige hatte mit seinen Teamkollegen Marco Rangl, Markus Sammer und Danut Ion Moldovan in der legendären Natureisbahn EM-Silber erobert und sich dabei lediglich um 0,18 Sekunden dem deutschen Weltmeister Maximilian Arndt geschlagen geben müssen.
„Da hat bei den Faktoren Material, Start und Fahrt alles perfekt gepasst. So einen Lauf brachte ich in meiner Karriere noch nie ins Ziel“, schüttelte der Youngster den Kopf. Er müsse das Ganze erst einmal sacken lassen, aktuell sei dieser Vize-Europameistertitel nur schwer zu realisieren.
Selbst die kühnsten Optimisten hatten dem Heeressportler diesen Überraschungscoup nicht zugetraut. Denn als bisher bestes Weltcup-Resultat hatte Maier zwei achte Plätze zu Buche stehen.
