Wie tief sitzt der Schock der Heimniederlage gegen Graz, das war die Frage, die am öftesten gestellt wurde in der Tiroler Eishockeyszene, vor allem, weil mit dem KAC der Rekordmeister als nächster Gegner den HCI erwartete. Und ein Drittel lang schien es, als hätten die Innsbrucker während der Reise nach Klagenfurt Schlaftabletten verschluckt, so ideen- und antriebslos fuhren sie über das Eis.
Nur gut, dass es Alan Haworth gibt, den Coach, und dass der Kanadier durchaus in der Lage ist, ernste Worte laut zu sprechen. Die Kabinenpredigt jedenfalls dürfte es in sich gehabt haben, denn wie verwandelt kamen die Haie aus der Kabine, spielten plötzlich aggressives Eishockey und drängten die Gastgeber völlig in die Defensive. Nach Müllers Anschlusstreffer war es Gerhard Unterluggauer, der mit einem Rekord der besonderen Art die Weichen erstmals auf Sieg stellte – innerhalb von nur sechs (!) Sekunden. Zwei Tore markierte der Verteidiger in dieser kurzen Spanne, nach dem 3:2 waren die Innsbrucker nicht mehr zu halten bzw. der KAC nicht mehr vorhanden; Divis erhöhte auf 4:2, im Finish traf Hohenberger zum 5:3.