Lindseys und Mosers Rekord


Lindsey strahlte nach erfolgreicher Rekordjagd. / Foto: GEPA

Cortina ist ein würdiger Ort für Rekorde – erinnern wir uns nur an Toni Sailers Gold-Triple bei den Olympischen Spielen 1956. Und ausgerechnet in diesem Ski-geschichtsträchtigen Ort holte Lindsey Vonn mit ihrem 62. Weltcup-Sieg in der Abfahrt von Cortina Annemarie Moser-Pröll an der Spitze der ewigen Bestenliste ein, ist seit Jänner 2015 Co-Führende im Ranking der meisten Weltcup-Siege.

Es war eine sehr emotionale Angelegenheit: Lindsey raste durchs Ziel, stieß einen Jubelschrei aus und ließ sich in den Neuschnee von Cortina fallen. Glücklich lächelnd, mit im Handschuh geballter Faust. Und auf der Anzeigetafel leuchteten die Eins und kurz darauf die 62. Trotz weiterer Läuferinnen am Start schien sonnenklar, dass die US-Amerikanerin soeben ihren achten Abfahrtssieg auf der Tofana eingefahren hatte und den 62. ihrer Karriere – genauso viele, wie einst Annemarie Moser-Pröll, die bisher alleinige Rekordhalterin an Weltcup-Erfolgen.

Nur einmal hatte die attraktive Blondine den Atem anhalten müssen. Eine knappe Minute lang. Elisabeth Görgl schoss noch schneller durch die Felsen, am Ende blieb Vonn aber doch vorne und die Wahl-Innsbruckerin Görgl strahlte als Zweite wie schon in Val-d’Isère. „Es geht nicht darum, etwas zu verhindern. Sondern ums Skifahren – und da bin ich ein super Rennen gefahren“, gab sich Görgl abgeklärt.

Vonn fiel ihrer fast vollzählig versammelten Familie in die Arme. „Ich wusste, dass der 62. Sieg irgendwann passieren wird, aber ich wollte ihn unbedingt jetzt, weil alle hier sind“, schmunzelte die vierfache Gesamtweltcup-Siegerin. Eine gefühlte Ewigkeit hatte sie auf ihren 62. Sieg gewartet, hatte im vergangenen Winter bereits ein Doppelinterview mit Moser-Pröll gegeben. Vor einem Monat gelang Sieg Nummer 61, dann folgten zwei verpasste Chancen (Super-G in Val-d’Isère, Abfahrt in Cortina) und zwei ausgefallene Rennen (Bad Kleinkirchheim).