„Gegen die Wetterkapriolen waren wir ganz einfach machtlos, aber natürlich: Sicherheit geht vor.“ Für die Veranstalter des in Kappl geplanten Freeride-World-Tour-Spektakels hatte es keine Alternativen gegeben, schon gar nicht, nachdem sich bereits beim zweiten Starter eine Lawine (40 Meter breit, 100 Meter lang) gelöst hatte und ins Tal gedonnert war. Abbruch war die logische Konsequenz.
Dabei hatte der Tag auf der Quellspitze mit idealen Bedingungen – klarer Himmel, niedrige Temperaturen – begonnen. Alles deutete darauf hin, dass die in Fieberbrunn abgebrochenen Bewerbe der Snowboarder und Ski-Herren ohne Probleme nachgeholt werden könnten. Aber kurz, nachdem Julien Lopez im mittleren Teil des Hanges gestürzt war und gerade bergauf stieg, um einen verlorenen Ski zu bergen, löste sich die Lawine, der Franzose wurde vom Schnee erfasst, reagierte aber blitzschnell, löste sein Lawinen-Airbag-System aus und kam mit Prellungen davon. Stunden später meldete sich Lopez mit gehobenen Daumen bei seinen 10.000 Facebook-Fans: „Alles ist gut. Nichts Ernstes ist passiert, bin mit dem Schrecken davongekommen.“
Bei den Organisatoren überwog die Erleichterung, dass niemand ernsthaft zu Schaden gekommen war. „Wir sind froh, dass Julien in Sicherheit ist und hoffen, dass dieser Vorfall alle Freerider und Tourengeher daran erinnern wird, dass sie immer ihre Sicherheitsausrüstung mit sich führen sowie das Vorgehen im Falle eines Lawinenabgangs sicher beherrschen und immer wieder trainieren müssen“, spannte World-Tour-Generalmanager Nicolas Hale-Woods gleich einmal den Bogen zum Breitensport.