Lag das Gelbe Trikot des Weltcupführenden doch zu schwer auf den Schultern von Christoph Sumann? Oder gar zu schwer auf dem Lauf seines Gewehrs? Es hatte fast den Anschein. Im ersten Rennen nach seinem sensationellen Sieg am ersten Tag der Serie in Pokljuka verfehlte Sumann bei zehn Schüssen gleich achtmal das Ziel! Am Ende wurde er 103. und verpasste damit sogar die Qualifikation für den Verfolgungsbewerb an gleicher Stelle.
„Ich habe mich schon beim Einlaufen nicht wohl gefühlt. Liegend hatte ich drehenden Wind. Auch beim Stehend-Schießen hat es voll geblasen. Zudem hatte ich in den Zehen kein Gefühl. Es war nicht mein Tag. So schnell kann es gehen. Das ist eben Biathlon und kein Wunschkonzert“, gesellte sich Frust zur Freude der vergangenen Tage.
Doch dafür sprang ein anderer österreichischer Biathlet in die Bresche. Der Tiroler Dominik Landertinger wurde Zweiter – sein bisher bestes Saisonresultat in einem Einzelbewerb. Und ein eindeutiges Zeichen an die Konkurrenz, denn das erste Rennen hatte er noch wegen einer Verkühlung absagen müssen. Mit Landertinger, dem Aufsteiger der vergangenen Saison, ist also auch heuer wieder zu rechnen.
„Es war wirklich ein brutales Rennen. Das Schießen war durch den Wind und die Kälte extrem schwierig, aber ich habe meine Serien gut durchziehen können“, wusste Landertinger im Ziel auch darüber zu berichten, wie nah Erfolg und Misserfolg beieinander lagen.
Umso besser, wenn die Mannschaft so stark ist wie unsere, meinte Trainer Reinhard Gösweiner: „Wenn einer ausfällt, kann sofort der Nächste einspringen.“