Sie war nicht geplant. Dominik Landertinger wagte es dennoch – die Attacke nämlich gegen Ole Einar Bjørndalen. Und sie war erfolgreich. Der Tiroler schoss und lief in Korea zu weltmeisterlichem Gold. Mit diesem Titelgewinn hob er aber auch die Biathlon-Welt aus den Angeln. „Ich habe mir nur gedacht: Vollgas, Vollgas, Vollgas – und dann bin ich abgedüst.“
Aber nicht nur Landertinger attackierte Idol Bjørndalen, auch Christoph Sumann lief an Bjørndalen vorbei. Gold und Silber für Österreich im Massenstart. Klar, dass in Hochfilzen alle aus dem Häuschen waren. „Landi“ selbst wurde erst langsam bewusst, dass alle Entbehrungen und sein großer Wille nun die Früchte tragen, von denen er als „Bua“ geträumt hat.
Nach Gold und Silber im Einzel folgte Silber in der Staffel. Österreichs Biathlon-Sport jubelte im koreanischen Pyeongchang. Dabei war Schlussläufer Christoph Sumann achselzuckend ins Ziel gelaufen. Dort empfingen ihn seine Teamkollegen aber mit einer Jubeltraube.
„Jeder hat von uns Gold erwartet. Aber enttäuscht brauchen wir nicht sein. Diese Medaille muss man erst einmal machen“, betonte Sumann, nachdem er sich dem norwegischen Superstar Ole Einar Bjørndalen geschlagen geben musste. Sumann hatte elf Sekunden Vorsprung gehabt, ehe sich der Norweger für die Niederlage im Massenstart revanchierte.
Es ist die elfte WM-Medaille der ÖSV-Geschichte im Biathlon, die zweite in der Staffel nach Bronze 2005 in Hochfilzen. Mit dreimal Edelmetall ist die Weltmeisterschaft in Pyeongchang die erfolgreichste aller Zeiten für Österreich. Im Medaillenspiegel bedeuteten einmal Gold und zweimal Silber hinter Norwegen, Deutschland und Russland Platz vier.