Nach einer Saison Weltcup-Pause wegen einem Achillessehnenriss war Aksel Lund Svindal bis zwei Tage vor dem Weltcup-Doppel in Kanada noch die große Unbekannte im Speed-Bereich gewesen. Doch seit dem Rennwochenende von Lake Louise war endgültig klar: Der bald 33-jährige Norweger war wieder so stark wie eh und je. Nach dem Triumph in der Abfahrt vor dem Südtiroler Peter Fill und Landsmann Jansrud untermauerte der Norsker im Super-G seine Speed-Regentschaft und feierte den sechsten Sieg in seinen letzten sieben Einsätzen im kanadischen Skiort.
Mit seiner starken Fahrt zum 27. Weltcup-Sieg insgesamt beendete der Fünffach-Weltmeister den Hundertstel-Krimi, den die Athleten zuvor ausgetragen hatten, und holte sich den zweiten Sieg im zweiten Speed-Rennen der Saison. „Oben waren Fehler dabei. Aber die Einstellung passt momentan, da können auch Fehler passieren“, lächelte Svindal im Ziel. Mit vollem Risiko und direkter Linie hatte er die Konkurrenz wieder alt aussehen lassen und sich für diese Saison bereits nach nur drei Rennen für den Gesamtweltcup empfohlen, zumal mit dem abgesagten Slalom in Levi (FIN) wohl ein Rennen fehlen würde, in dem Österreichs Star Marcel Hirscher punkten hätte können.
Svindal kostete das Thema freilich nur ein Lächeln: „Wenn es gut anfängt, dann fängt auch die Diskussion um die Kugel an. Aber ich denke wenig daran und genieße es jetzt lieber.“ Ein Genuss war das Rennen auch für Matthias Mayer. Der Abfahrtsolympiasieger schaffte den Lake-Louise-Hattrick als Super-G-Zweiter und wiederholte Rang zwei von 2014 und 2013. Seinen zweiten Weltcup-Sieg verpasste er um nur 0,35 Sekunden. „Ein zweiter Platz ist super, aber so wie ein Sieg fühlt es sich nicht an“, meinte der 25-Jährige und ergänzte in Richtung Svindal: „Er fährt in einer eigenen Klasse.“ Der Hochfilzener Romed Baumann (12.) war der fünfte Österreicher im schnellsten Dutzend dieses Renntages.