Bereits zum siebten Mal war Lahti Schauplatz der Nordischen Skiweltmeisterschaften, und die Titelkämpfe 2017 werden vor allem einem Österreicher in bester Erinnerung bleiben – Stefan Kraft. Zweimal Gold in den Einzelbewerben, einmal Silber (Mixed) und dann noch Bronze zum Abschluss mit dem Team (Hayböck, Schlierenzauer, Fettner) waren die umfangreiche Ausbeute des Salzburgers in der viertgrößten finnischen Stadt; er avancierte damit zu einem der Superstars dieser Weltmeisterschaften. Nicht nur aus österreichischer Sicht.
Mit insgesamt 18 Medaillen, davon sieben Goldmedaillen, war zwar Norwegen die erfolgreichste Nation, doch das ÖSV-Team hielt sich tapfer, belegte in dieser Wertung mit fünf Stück Edelmetall Platz fünf, weil auch die Kombinierer (Gruber, Seidl, Orter, Gerstgrasser) im Teambewerb Bronze ergatterten. Erfolgreichste Sportlerin bei den Damen war die Norwegerin Marit Bjorgen, die drei WM-Titel in Einzel-Wettbewerben und einen mit ihrer Staffel gewann.
Bei den Männern brachte der Deutsche Johannes Rydzek das Kunststück zuwege, alle vier möglichen Goldmedaillen in der Nordischen Kombination zu gewinnen – zwei in Einzeldisziplinen und zwei weitere in Mannschaftswettbewerben. Das war vor ihm noch nie jemandem gelungen.
Die weiteren Österreicher im WM-Visier: Teresa Stadlober – der Druck, die einzige Langlauf-Hoffnung Österreichs zu sein, schien die 24-jährige Salzburgerin sogar zu beflügeln. Mit den Rängen sechs (Skiathlon), zwölf (10 km klassisch) und acht (30 km) etablierte sich die stets lächelnde Sportlerin in Lahti an der Weltspitze und weckt für Olympia 2018 und die Heim-WM 2019 in Seefeld große Hoffnungen.
Cheftrainer Christoph Eugen über die ÖSV-Kombinierer: „Klar ist es Jammern auf hohem Niveau. Aber wer bei der WM zweimal Vierter und einmal Fünfter wird, kann nicht vollauf zufrieden sein.“ Die Team-Bronzemedaille war zumindest ein kleiner Trost für Eugen.
Dass eine Nordische WM in Finnland Zuschauermassen zu begeistern vermag, ist kein Geheimnis. Während der Langlauf-Rennen säumten tausende Fans die durch den Wald führenden Strecken. Mit Fahnen und am Lagerfeuer – echte Sportbegeisterung. Rund 180.000 Zuschauer sahen 21 Entscheidungen.
Und jetzt kommt Seefeld – 2019 finden die Titelkämpfe in Tirol statt. Nicht nur die Top-Sportanlagen auf dem Plateau, sondern auch die durchaus geselligen Seefeld-Abende in Lahti machten bereits Lust auf die WM „dahoam“.