Die Geduld der österreichischen Skisprungfans war auf eine harte Probe gestellt worden, doch in Zakopane, nach genau 665 Tagen oder fast zwei Jahren, riss Stefan Kraft endlich wieder einmal als Sieger die Hände hoch, beendete die lange ÖSV-Durststrecke.
Es war ein Riesenstein, der Kraft – und wahrscheinlich auch Trainer Felder – vom Herzen fiel, nachdem der 25-jährige Pongauer auf die oberste Stufe des Podests zurückgesprungen war.
Der Doppel-Weltmeister von 2017 beendete vor über 30.000 Fans im polnischen Zakopane damit nach 35 Bewerben auch die lange Serie ohne ÖSV-Erfolg im Weltcup. Kraft hatte als zuvor letzter Österreicher am 26. März 2017 in Planica gewonnen.
Bei seinem zweiten Zakopane-Erfolg nach 2016 triumphierte der Salzburger nach Halbzeitführung mit 133 und 132,5 Metern und 2,6 Punkten vor dem Norweger Robert Johansson (131,5/133,5) und 5,0 vor dem Japaner Yukiya Sato (133/131,5).
„Ich habe mich richtig gefreut, endlich wieder die Bundeshymne zu hören. Es ist ein besonderes Gefühl“, sagte Kraft erleichtert und blickte bei diesen Worten auf die schwierigste Zeit seiner Karriere zurück: „Im Sommer und Herbst lief es nicht nach Wunsch, das Trainerteam hat viel umgestellt und da mussten wir uns erst zusammenraufen.“ Nach seinem Totalabsturz beim Neujahrsspringen (49.) sei ihm „ein Licht aufgegangen“.