Kletterer nach wie vor in Topform


Kilian Fischhuber siegte in Mailand / Foto: ÖWK

Zögerlich hatten sich Österreichs Boulder-Asse Anna Stöhr und Kilian Fischhuber noch vor dem Saisonauftakt zu ihren Erwartungen geäußert: „Abwarten, wie die anderen so trainiert haben“, war der einhellige Tenor.

Als es zum Weltcup-Auftakt in Mailand aber ernst wurde, war die Zurückhaltung vergessen. In gewohnter Manier kletterten die Aushängeschilder Kilian Fischhuber (Platz eins) und Anna Stöhr (Platz zwei) an den kleinen Griffen zu den ersten großen Erfolgen 2011. Dicht gefolgt von der aufstrebenden Jugend, die mit Jakob Schubert (Rang zwei) ebenfalls aus den Reihen des Österreichischen Wettkletterverbands stammte.

Bereits in der Qualifikation und im Halbfinale schienen sowohl Fischhuber als auch Freundin Stöhr die Schwerkraft und Konkurrenz spielend leicht hinter sich zu lassen. Im Finale der jeweils besten Sechs standen sie erneut selektiven Problemen gegenüber.

Fischhuber fand bei den Herren klar die besten Lösungsmöglichkeiten. Mit der vielseitigsten Boulderei rang der Wahl-Tiroler den Finalwänden vier Topbegehungen ab und benötigte dafür neun Anläufe. „Ich habe gewusst, dass die Form stimmt. Aber dass es gleich zu Beginn mit einem Sieg klappt, ist umso schöner“, freute sich Fischhuber.

Trainingspartner und Vorstiegsspezialist Jakob Schubert zauberte vor den knapp 2.000 Zusehern eine ähnlich gelungene Leistung an die Wand. Zum ersten Mal war der 20-Jährige in ein Boulder-Weltcup-Finale geklettert. Drei Topgriffe konnte der Innsbrucker bereits beim ersten Versuch in den Händen halten. Nur bei einem Platten-Boulder fanden seine Kletterschuhe keinen Halt. Platz zwei war die Folge.

Team-Coach Heiko Wilhelm wusste die Leistung seiner Schützlinge zu analysieren: „Jakob hat eine starke Leistung gezeigt. Natürlich gehört eine Portion Glück ebenso dazu.“ Konstanz war auch für Stöhr des Rätsels Lösung. Die Rumerin musste sich zwar im Finale knapp der Koreanerin Kim Jain geschlagen geben, aber die 22-Jährige konnte sich auch zum Auftakt der Boulder-Saison 2011 klar in der Favoritenrolle präsentieren.