20 Jahre Dreiländergiro – das war natürlich ein Grund zum Feiern. Und Nauders ließ sich nicht zweimal bitten: Gemeinsam mit 2.300 Teilnehmern auf den beiden Strecken A und B gab es eine – heuer problemlose – Jubiläumsveranstaltung, die auf allen Strecken und Klassen neue Sieger und Siegerinnen erlebte.
Auf der traditionellen Strecke A über 168 Kilometer und 3.300 Höhenmeter siegten Johannes Berndl aus Traunstein (Bayern) und Magdalena Doppler aus Innsbruck. Auf der neuen Strecke B über 120 Kilometer und 2.675 Höhenmeter gab es einen Tiroler Doppelerfolg für Martin Föger aus Schönwies und Doris Posch aus Imst.
Eines hatten alle Sieger gemeinsam – für alle war es der erste Sieg in Nauders. Und: Für den 24-jährigen angehenden Diplomkrankenpfleger Martin Föger, ein Spezialist im Mountainbike-Marathon, war es der erste Start mit dem Straßenrad überhaupt. Den Sieg realisierte er erst kurz vor dem Ziel, als er seinen Vordermann überholte und fragte, wo denn die Spitze sei. Im packenden Zielsprint lag er um Zentimeter vorne.
Noch kurioser die Geschichte der Siegerin Magdalena Doppler. Die 30-jährige Innsbruckerin arbeitet als Ärztin im schweizerischen Wallis. Das Rennrad ersteigerte ihr Freund Stefan Szauter um 800 Euro auf eBay und zum Start musste sie erst überredet werden. Ihren Sieg konnte sie nicht fassen und meinte: „Leider kann ich nicht zur Siegerehrung bleiben, da ich den Zug ins Wallis erreichen muss“, was den Moderatoren Othmar Peer und Martin Böckle ein Schmunzeln entlockte und prompt eine patente Lösung gesucht wurde.
Weniger zum Lachen gab es – vorerst – für das OK-Team, nachdem mit Jutta Buschmann eine der Favoritinnen nicht auffindbar gewesen war. Die Klärung sorgte dann für Heiterkeit: Buschmann hatte bei Bormio auf der neuen Strecke B die falsche Abzweigung genommen und legte einen Monsterritt über 180 Kilometer und 4.000 Höhenmeter zurück. Sie nahm’s gelassen und betrachtete die Extrakilometer als „einmalig gutes Training in traumhafter Landschaft“.
Bleibt noch die Bilanz des 20. Giro: Nach den Querelen im Vorjahr, als die Schweizer Behörden die Strecke nach 1.500 Radlern dichtgemacht hatten, wurde die neue Route B über Italien gefunden, die rund 800 Teilnehmer wählten. „Ein Gewinn, eine tolle Strecke“, bestätigten die Sieger Föger und Posch. Auf der Strecke A durch die Schweiz mit den erlaubten 1.500 Teilnehmern verlief alles reibungslos.