Wer Schiedsrichter in Tirol, nein besser, in Österreich sagt, denkt automatisch an Konrad Plautz. Der 42-Jährige gilt als Tausendsassa mit dem Pfeiferl, hat sich trotz internationalem Karrieresprung seine Bodenständigkeit bewahrt und nichts untermauert das deutlicher, als die Tatsache, dass der Wipptaler in diesem April just in der Tiroler Liga ein einmaliges Jubiläum feierte – er pfiff sein insgesamt 1.250 Meisterschaftsspiel in Österreich, und das nur einen Tag nach dem Bundesliga-Schlager zwischen dem praktisch als Meister feststehenden Tabellenführer Red Bull Salzburg und dem entthronten Champion Austria Wien. Verständlich, wenn die Funktionäre des Tiroler Verbandes den Conny da besonders ehrten. „Es macht immer noch Spaß“, sagte Plautz, der in seiner Karriere umgerechnet über 78 Tage durchgehend als Schiedsrichter auf heimischem Rasen stand. „Besonders die internationalen Einsätze sind immer wieder ein Höhepunkt.“ Bisher knapp 100-mal bekam der Tiroler, der als Qualitätsmanager beim Gerätewerk Matrei arbeitet, die Chance, internationale Partien von Länderspielen über Europacup-Partien bis hin zu großen Freundschaftsspielen zu leiten.
Plautz legte die Schiedsrichterprüfung im Mai 1984 ab. Von August 1989 an war er als Assistent in der Bundesliga tätig, um im August 1991 zum Schiedsrichter aufzusteigen. Seit 1996 ist er FIFA-Schiedsrichter und gehört seit 2000 dem Topkader der besten 30 Unparteiischen Europas an. Als Höhepunkt seiner Karriere winkt ihm sogar die Teilnahme als Referee bei der Europameisterschaft 2008. Vielleicht sogar mit einem Spiel in Innsbruck. Dass der Mann mit der Pfeife auch als Schauspieler auf sich aufmerksam macht, wenngleich in kleinerem Rahmen, bestätigen die Fans der Laienbühne Navis, bei der er als Leiter tätig ist. Allein in diesem Monat stand er achtmal in der Komödie „Funny Money“ auf der Bühne. Legendär allerdings ist sein Auftritt als Butler James in der Silvester-Komödie „Dinner for one“. Ein Mann für alle Fälle sozusagen.