Jubiläum eines Hoppalas


Lustige Erinnerungen an die Youth Olympic Games Fotos: Parigger

Omen hin oder her – es waren ja wirklich nicht alle vom Datum restlos begeistert gewesen, als ausgerechnet an einem Freitag, den 13. (Jänner 2012) die ersten Olympischen Winterspiele der Jugend im Bergisel-Stadion eröffnet wurden. Doch zehn Wettkampftage, 110.000 Besucher und 69 Medaillenentscheidungen später war das kleine Wintermärchen umgesetzt worden, hatte sich Tirol mit dieser Sorte Großveranstaltungen versöhnt.

Der Grund lag speziell für den Innsbrucker Sportwissenschafter Elmar Kornexl auf der Hand: „Es gibt so etwas wie den neuen Sport der Jugend, der soziale und kulturelle Aspekte in den Vordergrund rückt. Sport ist nicht mehr eine Frage des Gewinnens und Verlierens, sondern des Miteinanders.“ Perfekt analysiert.

Ersichtlich wurde das an dem vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) eingeforderten Kultur- und Lernprogramm, das alle in seinen Bann gezogen hatte. Kreative Prozesse der Völkerverständigung nannte es einer, der Mal- und Trommelkurse im Innsbrucker Congress besucht hatte. Die Jugend fand sich in den ersten Winterspielen dieser Ausformung jedenfalls wieder, soziale Netzwerke trugen als Multiplikator das Ihre dazu bei.

Ganz konnte IOC-Präsident Jacques Rogge trotz aller Beteuerungen die Skepsis jedoch nicht vertreiben, man wolle mit Jugendspielen einen neuen Werbemarkt erschließen. Die Pressekonferenz in einem Fast-Food-Restaurant stieß auf Kritik, es sollte eine der wenigen Anstößigkeiten dieses Events bleiben.

Nicht inbegriffen: jener Lapsus, der der Tiroler Skifahrerin Christina Ager beim Sprechen des Olympischen Eids unterlaufen war. Die damals 16-Jährige verhaspelte sich – und reagierte spontan-menschlich mit einem Schimpfwort … Dem kollektiven Schock folgten Lachsalven in der Arena, das S-Wort fand sich tags darauf auf den Titelseiten vieler Zeitungen wieder. Und es bildete den Auftakt für ein entspanntes Miteinander, das im Gegensatz zu den Olympischen Spielen der Erwachsenen das Protokoll nicht in den Vordergrund schob.

Peter Bayer, Geschäftsführer der Jugendspiele, hatte Tirol mit Großveranstaltungen versöhnt. Man hatte dem Gigantismus, wie er zuvor bei den Sommerspielen 2010 in Singapur praktiziert worden war, abgeschworen. Ein Land, das den hehren Traum von einem Comeback der Winterspiele nach 1964 und 1976 noch einmal im kleinen Rahmen erleben durfte, blickte ein Jahr später gerne auf diese zehn Wettkampftage zurück.