Jubiläum eines Hoppalas


Ende der Durststrecke ... / AFP Photo In den Spuren des "Goldenen Mario" - Bruder Michael Matt auf seiner Fahrt zum ersten Slalomtriumph / APA/EXPA

Nach über drei Jahren oder genau 1.176 Tagen ohne Tiroler Sieg im Herren-Weltcup schlug die große Stunde des Michael Matt. Mit einem Lächeln im Gesicht eroberte der Flirscher zum ersten Mal das oberste Podest im Ski-Weltcup und viel mehr als dieses Lächeln sollte es an Zeichen der Freude auch nicht geben. Keine emotionale Explosion. Keine langen Dankesreden. Keine Luftsprünge, Pirouetten oder ähnliche Einlagen.

Matt blieb seinem ruhigen Naturell treu – selbst wenn die gewonnene Lockerheit in der Stimme des 23-Jährigen unüberhörbar war. „Es war eine gewaltige Saison, deshalb ist die Erleichterung jetzt nicht so groß. Ich wusste immer, dass ich schnell fahren kann“, meinte Matt nach dem Triumph im Slalom von Kranjska Gora. Und auf die Frage, was der Erfolg nun verändert habe, ergänzte er nur kurz: „Eigentlich hat sich gar nichts verändert. Ich bin immer noch derselbe und fahre auch mit dem gleichen Auto heim.“

Verändert hatte sich dafür aber die Zeitspanne ohne Tiroler Sieg im Herren-Weltcup. Denn die ging von 1.176 Tagen zurück auf null. Der letzte Erfolg datiert vom 15. Dezember 2013, eingefahren in Val d’Isère. Ausgerechnet von Mario Matt, demum 14 Jahre älteren Bruder des Siegers, der zugleich auch die Rolle des großen Vorbilds hat.