Ob in Europa oder erstmals in Amerika – Jakob Schubert ist immer für Superlative gut. Beim ersten Vorstiegs-Weltcup in den USA ließen jedenfalls Österreichs Wettkletterer, angeführt vom jungen Innsbrucker und Johanna Ernst, nichts anbrennen. Was den Routen der Vorstiegskletterer auf ihre gewöhnliche Höhe gefehlt hatte – die Wände waren nur zwölf Meter hoch –, wussten die Routenbauer mit schweren Zügen wettzumachen.
Für den Sieg brauchte es eine geballte Ladung Maximalkraft und die hatten gleich zwei Österreicher in die USA mitgebracht. Jakob Schubert konnte sich im Verlauf des Bewerbs immer besser auf den Stil der Routen einstellen und lief im Finale erneut zur Höchstform auf. Mit der Bestmarke von 38-Griffen verwies der Innsbrucker den Japaner Sachi Amma (34-) und den Franzosen Romain Desgranges (34-) auf die Plätze zwei und drei.
Mit diesem sechsten Weltcup-Sieg in Serie schaffte Schubert nicht nur eine persönliche Bestmarke, sondern egalisierte damit auch den Weltrekord des Franzosen Alexandre Chabot aus dem Jahr 2002. „Eigentlich dachten alle, dass der Rekord des Franzosen Alexandre Chabot ein Rekord für die Ewigkeit ist. Jakob hat uns nun das Gegenteil bewiesen. Er klettert in einer eigenen Liga. Ich kann nur den Hut ziehen“, meinte ÖWK-Teamcoach Heiko Wilhelm.
Nach zwei Jahren meldete sich auch Österreichs Weltmeisterin von 2009, Johanna Ernst, im Weltcup auf der Siegerstraße zurück. Nach mehreren Verletzungspausen und einer Operation (Knöchel) scheint die jüngste Kletter-Weltcup-Gesamtsiegerin zu alter Form zurückgefunden zu haben. Die kräftigen Routen in den USA kamen ihrem Kletterstil jedenfalls entgegen.
Etwas geschwächt musste sich die amtierende Weltmeisterin Angela Eiter an den Weltcup-Routen in Übersee hinaufkämpfen. Die Imsterin hatte sich auf dem Weg in die USA eine schwere Erkältung zugezogen. Trotzdem schaffte Eiter den Sprung ins Finale und sicherte sich letztlich den fünften Rang.