Es war wie in alten Zeiten – mit 1,21 Sekunden Vorsprung dominierte Marcel Hirscher in Schladming einmal mehr das Slalom-Geschehen und sorgte damit wieder für klare Verhältnisse in der Torlauf-Hierarchie. Und das sogar schon im ersten Durchgang mit einer Demonstration seine Extraklasse, die er vor 40.000 Fans in den Schnee der Planai zauberte. 0,99 Sekunden Vorsprung hatte er herausgefahren, selbst Hirscher war in seinen 30 Torlauf-Halbzeitführungen noch nie mit einem solchen Polster in die Entscheidung gestartet.
Und auch wenn der entfesselte Franzose Alexis Pinturault (2.) und der Schweizer Daniel Yule (3.) heiß auf den Triumph waren, so war Lauf zwei des siebenfachen Gesamtweltcupsiegers noch eine Draufgabe. Mit 1,21 Sekunden Vorsprung und zweimaliger Laufbestzeit überstrahlte Hirscher die heller als jemals zuvor erleuchtete WM-Strecke von 2013. „Es macht wieder richtig Spaß. Ein großes Danke an mein Team, das hart gearbeitet hat. Endlich habe ich wieder ein gutes Gefühl“, meinte Hirscher, der angesichts des Fanjubels ergänzte: „Zum Glück habe ich schon genügend Routine.“
Der Kärntner Marco Schwarz wurde Fünfter („Damit bin ich zufrieden“). Marc Digruber heizte als Siebenter den Kampf um das fünfte WM-Ticket zusammen mit Christian Hirschbühl (10.) an. Besonders prekär verlief das Schladming-Rennen für Manuel Feller. Nach dem Einfädler im Slalom von Kitzbühel kam für den 26-jährigen Fieberbrunner nur zwei Tage später auch in Schladming das Aus in Lauf eins. „Dass mir das genau bei den coolsten Rennen des Jahres passiert, ist sehr, sehr bitter“, meinte ein enttäuschter Feller. Der Flirscher Michael Matt landete indes nur auf dem 13. Rang.
Sehr nach Abschied roch der Auftritt des deutschen Publikumslieblings Felix Neureuther. Der 34-Jährige verabschiedete sich im Zielraum lang und breit von den Fans. „Das war einfach zum Genießen. Ich werde bald eine Entscheidung bekanntgeben, aber ich bin schon sehr am Kämpfen“, deutete Neureuther auf ein mögliches Karriereende hin.