„Europameister!!!“, schrieb Robert Gardos auf Facebook – und er schrie damit mit einem einzigen Wort seine ganze Freude in die digitale Medienwelt hinaus. Viel mehr gab es auch nicht mehr zu sagen. Europameister, das ist das, was von der Tischtennis-Europameisterschaft im russischen Jekaterinburg in Erinnerung bleiben wird.
Es war der Titel, mit dem sich Österreichs Tischtennisspieler erstmals in die Geschichte der Team-Wettkämpfe einschrieben. Und geschafft wurde das ausgerechnet mit einem Prestige-Erfolg von 3:2 gegen den großen Favoriten, gegen Deutschland.
„Im Team ist Siegen am schönsten“, sagte Gardos später, als er im Teambus Richtung gemeinsamer Feier abfuhr und bewies, dass es zum historischen Triumph doch mehr zu sagen gab als nur ein einziges Wort. „An diesem Erfolg waren so viele Menschen beteiligt, vom Physio bis zum Trainer. Wir haben das zusammen geschafft“, ergänzte der 36-jährige Wahl-Zirler.
Und dass ohne dieses Zusammenwirken im Team-Bewerb gar nichts läuft, hatten die Tischtennis-Asse in einem spannenden Ping-Pong demonstriert. Es ging rauf, es ging runter. Der dramaturgische Bogen wurde weit gespannt – aber er brach nicht. Österreichs Team hielt durch, es überstand die über vier Stunden andauernde Nervenschlacht und wurde mit einem 3:2-Sieg belohnt.
Zuerst drehte der Wahl-Tiroler Robert Gardos einen 0:2-Satzrückstand noch zu einem 3:2-Erfolg. Dann verlor Stefan Fegerl, dann gewann Daniel Habesohn – und dann verlor Gardos seine erste Partie in der K.-o.-Phase nach fünf Erfolgen. Er hatte den Sieg bereits auf dem Schläger, nun oblag es aber der Nummer zwei im Team, dem 26-jährigen Fegerl, den Deckel zuzumachen. Und der meisterte das mit Bravour.