Im Schlaf zur Traumroute


Fight or Flight - für Jakob Schubert kein Thema. / Foto: GEPA

Weihnachten oder Silvester? Für Jakob Schubert sind gesetzliche Feiertage nur Nebensächlichkeiten. Und dennoch jubelte der Innsbrucker zum Jahreswechsel: Schubert kletterte im spanischen Oliana eine 9b-Route namens „Fight or Flight“ (Kampf oder Flug), eine der schwierigsten 35-Meter-Routen am Fels überhaupt.

Weltweit hatten bisher nur zwei andere, der Tscheche Adam Ondra und der US-Amerikaner Chris Sharma, offiziell eine derart knifflige Kletterei geschafft. Wenige Wochen danach strahlte Schubert noch immer: „Das war echt cool und dass es so schnell klappt, hätte ich mir eigentlich nicht gedacht.“

Schnell bedeutet im Klettergarten drei Wochen. Im Gegensatz zur Halle, wo der Weltmeister und Weltcup-Sieger nur wenige Augenblicke hat, um sich alles von unten einzuprägen. „Auf Fels ist es weniger übersichtlich. Du musst die ganze Route auseinandernehmen und arbeitest dich Tag für Tag, jeden Griff und Tritt, Stück für Stück durch“, erzählte er von seinen Weihnachts-„Ferien“. Immer wieder ging er sie durch. Auch beim Einschlafen. Sogar im Traum – „bis alles automatisiert war“.

Dass es ausgerechnet am 31. Dezember, seinem 24. Geburtstag, und dann auch noch beim eigentlich aussichtslosen dritten Versuch an diesem Tag geklappt hatte, erstaunte ihn selbst: „Die Sonne war schon weg, aber es war einfach ein geiles Timing.“ Der richtige Zeitpunkt eben – auch für die Silvester- und Geburtstagsparty danach in Barcelona.