Im Regenpoker hatte Auer die besten Karten


Lucas Auers Siegestanz am Podest nach seinem Sieg im DTM-Lauf auf dem Nürburgring / Thomas Pakusch Der große Augenblick - Zielflagge für Lucas / imago

Der erste Renntag hatte am Nürburgring mit starkem Regen begonnen; und auch wenn die Sonne im Laufe des Tages immer wieder auf die Eifel herunterlachte – nur für einen strahlte sie so richtig hell: für Lucas Auer. Denn nach der Pole-Position holte sich der Kufsteiner auch den Sieg – und das in einem Regenpoker par excellence.

Das verregnete Qualifying bestritt Auer mit einer tollen Performance und sicherte sich die Pole-Position. Seine dritte am Nürburgring. Plötzlich strahlte die Sonne – aber der Nürburgring ist nicht umsonst für seine Wetterkapriolen bekannt: Fast pünktlich zum Start fing es wieder an zu regnen. Die hektisch auf Regenreifen umgerüsteten Piloten starteten somit auf nasser Piste.

Pole-Mann Auer musste den blitzartig gestarteten Augusto Farfus passieren lassen, dahinter behauptete der Meisterschaftsanwärter aber seinen zweiten Rang. An der Spitze waren die Plätze vergeben – die Blicke wanderten jedoch immer wieder gen Himmel. Die Strecke wurde zusehends trockener, doch am Horizont drohten neue Wolken.

Nach und nach wechselte das Feld zu Trockenreifen. Auer und einige andere pokerten, blieben auf den Regenreifen draußen. Eine Wetterlotterie, ein Hasardspiel – sind Slicks auf trockener Strecke doch um einige Sekunden pro Runde schneller als ihre Regenpendants.

Auer pokerte hoch – und knackte den Jackpot. Als die Konkurrenz noch beim Wechsel zu Trockenreifen war, begann Petrus erneut mitzumischen, der Regen kehrte zurück. Und während die weniger Glücklichen sich wie auf rohen Eiern zum erneuten Wechsel in die Box zurückschleppen mussten, fuhr Pole-Setter Auer seinem dritten Saisonsieg entgegen.

Am Ende führte der Tiroler einen Mercedes-Vierfachsieg an und bedankte sich anschließend bei seinem Team und dessen Wetterfröschen: „Was für ein verrückter Tag. Wir haben lange mit dem Stopp gewartet und alles richtig gemacht.“

In der Meisterschaft war Auer nach seinem Coup wieder mittendrin statt außen vor, auch wenn ihm dann im zweiten Rennen ein Fehler passierte, der ihn kurz vor dem Ziel vom dritten auf den 13. Platz abstürzen ließ.