Er war ja nicht der erste Tiroler, der sich der Herausforderung der Extrem-Rallye Paris-Dakar stellte, aber im Gegensatz zu seinem motorsporterfahrenen Landsmann Heinz Kinigadner schaffte es Martin Freinademetz bis ins Ziel. Als 90-ster querte der Frejn, bis zu diesem Zeitpunkt eher in der Snowboardszene ein Begriff, die Ziellinie und mit der rot-weiß-roten Flagge in der Hand konstatierte er emotional: „Ein super Gefühl!“
Von Schmerzen geplagt, mit Grenzerfahrungen konfrontiert – ein Erlebnis der besonderen Art war die Teilnahme in jedem Fall. Sandstürme, Dunkelheit, Todesfälle – das Rennen geriet gleichsam jeden Tag zur Gratwanderung, die Freinadametz mit dem Wissen bewältigte, dass der Motorradfahrer natürlich der am meisten gefährdete Teilnehmer an dem Unterfangen ist. „Eigentlich“, so Martin, „eigentlich ist es eine unvernünftige Entscheidung, da mitzumachen. Aber es ist auch ein Unterschied, ob man auf Sieg (wie Kinigadner z.B.) fährt, viel riskiert, oder auf Durchkommen. So wie ich.“
Auf die Frage, ob das Rennen härter gewesen sei als erwartet, gab es nur eine Antwort: „Das kann ich nicht sagen, denn: ich hatte keine Erwartungen, sondern nur Befürchtungen. Nämlich, dass ich nicht fit genug sei. Für das, was ich trainiert habe, war ich schon skeptisch und musste an die Grenzen gehen. Aber neben einer Kondition und dem Können auf dem Motorrad brauchst du auch einen enormen Willen. Ich hab’s geschafft, hab’ durchgehalten und mich jeden Tag wieder motiviert. 15 Stunden auf dem Bock können eine Ewigkeit sein und eine Qual obendrein.“