Im Eis klettert nur einer allein


Bendler - gegen alle Gesetze der Schwerkraft / Foto: Bendler

„Hin und wieder braucht’s ein wenig Spannung“, scherzte Markus Bendler wenige Stunden nach seinem knappen Auftaktsieg im koreanischen Eisklettermekka Cheongsong in der neuen Saison des Eiskletterweltcups. Um dann fair zu ergänzen: „Natürlich war schon etwas Glück dabei.“ Denn nach dem Finaldurchgang war der Tiroler noch ex aequo mit Lokalmatador He Yong Park auf Platz eins gelegen. Ergo musste das Ergebnis aus dem Semifinale herangezogen werden und da hatte Bendler die Nase vorne.

Und damit begann die neue Saison so, wie die alte aufgehört hatte: mit Siegen des Weltmeisters und Weltcup-Siegers. Also nichts Neues von der Eiskletterfront. Die „One-Man-Show“ des Tirolers geht auch im Jahr 2011 weiter. An, aber auch abseits der Kletterwand. Betreuer, Physiotherapeuten oder PR-Berater – Fehlanzeige. Auch die Unterstützung von diversen österreichischen Verbänden oder Vereinen gibt es in der Sportwelt von Bendler nicht. Ein Novum war dafür der erste Bewerb auf asiatischem Boden. „Ein unglaubliches Theater“, schüttelte der 27-Jährige ungläubig seinen Kopf. „100 Kamerateams, und ich hab in den letzten beiden Tagen mehr Interviews gegeben als in meiner gesamten bisherigen Karriere.“

Nach dem Interviewmarathon kam folgende Erkenntnis: „So müssen sich also die Skirennläufer nach einem Rennen fühlen.“ Ein angenehmer Nebeneffekt beim asiatischen Gastspiel war trotzdem auszumachen: „Sie haben sich sehr bemüht und jede Menge Geld in die Hand genommen.“ Apropos Geld: Der Gesamtweltcup-Sieger des Vorjahres durfte sich über einen für den Eiskletterweltcup untypisch hohen Siegerscheck von 3.500 Euro freuen. „Und zusätzlich hat der Veranstalter sogar noch die Spesen übernommen. Das ist eine Besonderheit“, freute sich Bendler.