„Ich wollte schon alles hinschmeißen“


Janine tröstete sich mit EM-Bronze und der Weltcup-Führung. / Foto: Kristen-Images.com

Es war alles angerichtet für die große Party entlang des Igler Eiskanals, der zum würdigen Schauplatz für die geplante Titelverteidigung von Janine Flock prädestiniert zu sein schien. Doch dann lief alles – quasi im letzten Augenblick – ganz anders ab als erwartet. Aber die Tirolerin, die im Ziel mit Bestzeit wartete, blieb ruhig, keine Sekunde wich das Lächeln aus dem Gesicht von Janine, erst recht nicht in dem Moment, als ihr die britische Skeleton-Pilotin Elizabeth Yarnold noch die EM-Goldmedaille förmlich aus den Händen riss.

Die verfehlte Titelverteidigung konnte das Glück nicht trüben, weil Flock nach dem verpatzten ersten Lauf (sechster Rang) das Podium schon aus den Augen verloren hatte. Ende gut, alles gut. Nach dem dritten Rang und der Übernahme des Gelben Trikots der Gesamtweltcup-Führenden rundete die Silbermedaille das Heim-Wochenende perfekt ab: „Mir ist ein großer Stein vom Herzen gefallen.“

Und was tat die Rumerin nach der ganzen Aufregung als Erstes? „Jetzt leg’ ich mich erst einmal auf meine Couch.“ Eine Entspannung, die sie bitter nötig hatte. Schließlich hatte der Wecker schon um 4.30 Uhr morgens geläutet, die ungewöhnliche Startzeit (acht Uhr) hatte das gefordert. Dann aber war sie doch hellwach, dennoch endete der erste Lauf mit einem technischen Fehler. Es folgten die Wut im Bauch und ein entfesselter zweiter Durchgang. Dass das EM-Endergebnis zugleich für den Weltcup zählte, ließ die 25-Jährige noch mehr strahlen. Schließlich landete ihre Hauptkonkurrentin um das Gelbe Trikot, Tina Hermann aus Deutschland, nur auf Rang fünf.