Stephanie Brunners gute Laune wurde zum Dauerbrenner. Denn nur 24 Stunden nach ihrem überraschenden fünften Platz im Weltcup-Riesentorlauf von Flachau war die Zillertalerin zu einem weiteren Erfolg gefahren. Am Hochkar durfte Brunner ihren bereits zweiten Europacupsieg in dieser Saison bejubeln. Aber – „zum Feiern bleibt gar keine Zeit mehr“, bedauert sie lächelnd beim Ausradeln am Ergometer.
Das Geheimnis ihrer jüngsten Erfolge ist schnell ausgemacht: „Ich fahre jetzt nur noch mit 100 Prozent im Rennen und nicht mehr mit 120.“ Man dürfe nicht zu viel wollen, müsse einfach gut Ski fahren. Gesagt, getan. Am Gefühl, in der Leaderbox zu stehen, dem Platz für die Führenden im Ziel, hat Brunner Gefallen gefunden. „Daran könnte ich mich gewöhnen“, strahlt sie übers Hochkar hinweg. Wie auch an die Glückwünsche, die eintrudelten: „Beim Einschalten dachte ich, dass mein Handy explodiert. Es ist so schön, dass sich so viele mitfreuen.“
Ein Gefühl, das Eva-Maria Brem schon bestens kennt. So gut, dass ihr vierter Platz in Flachau und 1,64 Sekunden Rückstand auf Siegerin Viktoria Rebensburg schon wie eine Niederlage aussehen. „Platz vier ist kein Ergebnis, bei dem man die Hände nach oben reißt, aber auch kein Grund, sich groß Gedanken machen zu müssen“, weiß die Münsterin. Mehr würde sie wurmen, dass sie im oberen Teil langsam gewesen sei, sie den Schwungansatz im Gegensatz zum dann mittleren Abschnitt nicht gut erwischt habe.
„Ohne diese Fehler wäre ich mit Platz vier sicher zufriedener“, wägt die 27-Jährige ab. Zurückhaltend jubelt sie über die Zurückeroberung des Roten Trikots der Führenden im Riesentorlauf-Weltcup.