Einige Male kratzten sie zwar am Nervenkostüm von Hypo Tirol. Zu mehr als zwei Satzgewinnen reichte es für die hotVolleys in den ersten drei Begegnungen der Finalserie der österreichischen Volleyball-Liga aber nicht. Dem 3:1 in Innsbruck folgte ein 3:0 in Wien, ehe die USI-Halle wieder einen 3:1-Sieg der Tiroler erlebte. Drei Siege in drei Spielen – der Titel scheint in Griffweite.
Manager Kronthaler traute aber den Wiener nicht. „Die geben nie auf“, warnte er in überzeugendem Brustton. Wenngleich die Innsbrucker schon in der vierten Begegnung den Meistertitel nach Tirol schmettern könnten. „Wir wurden vorgeführt, das ist der neue Meister“, streute der geknickte hotVolleys-Manager Peter Kleinmann schon Rosen. Das kostete Hypo-Boss Hannes Kronthaler nur ein Lächeln.
Der Sekt war eingekühlt. Alles für die Meisterfeier vorbereitet. Die Spieler um Kapitän Gavan waren aber gedanklich schon beim jubelnden Abklatschen statt am Spielfeld des Wiener Budocenters. Gastgeber hotVolley führte im vierten Finalspiel mit 2:0 in Sätzen. Und die Entscheidung um den Meistertitel schien vertagt.
Doch während die Wiener in Folge regelrecht eingingen, blühte die Tiroler Truppe auf. In meisterlicher Manier wurde aus dem 0:2-Rückstand ein 3:2-Sieg, mit dem der 4:0-Erfolg in der Best-of-Seven-Serie fixiert wurde. Klar, dass die Tiroler die Nacht zum Tage machten.
Allerdings mit Folgen. Der Flieger nach Innsbruck hob ohne Co-Trainer Gernot Hupfauf, Aufspieler Claudio Carletti, Angreifer Paulo Costa da Silva und Physiotherapeut Simon Pagitz ab. Das Quartett kam mit der Bahn. „Mit der Medaille in der Tasche lässt sich das verschmerzen“, meinte Hupfauf.
Der dritte Titelgewinn war zugleich der Fahrschein für die Teilnahme an der Champions-League. „Diese Mannschaft hat immer als Mannschaft agiert und in den entscheidenden Momenten Qualität bewiesen“, schloss Kronthaler stolz den meisterlichen Kreis.