Dass der Triumph über Rapid keine Eintagsfliege war, das hatten die Innsbrucker Wacker-Kicker gegen Salzburg beweisen wollen; es blieb beim Wunsch, denn eine Art Sintflut am Matchtag hatte die Salzburger Bullenarena in eine Wasserlandschaft verwandelt. Die Absage war daher nur logisch und Wacker konnte sich einen Tag mehr auf den nächsten Schlager vorbereiten – auf das Heimspiel gegen Sturm Graz.
Vor 13.536 Fans erkämpften die Innsbrucker mit dem 2:2-Remis einen weiteren wertvollen Punkt gegen einen der Ligafavoriten und ließen sich nach dem Schlusspfiff zu Recht feiern. Es war – darüber herrschte Einigkeit – erneut ein Fußballfest. Als Mann des Abends wurde Marcel Schreter bejubelt, der mit seinem Doppelpack aus einer homogenen Wacker-Truppe herausragte.
Eigentlich hatten die Gastgeber alles richtig gemacht, Sturm über weite Strecken im Griff, kassierten immer wieder Szenenapplaus und mussten doch mit einem 1:2 in die Kabine. Ein Musterbeispiel dafür, dass man sich als Aufsteiger nie zu sicher sein darf. Erst recht nicht gegen eine Mannschaft vom Kaliber Sturm Graz.
Und ausgerechnet der Brixentaler Andi Hölzl, vor zwei Jahren selbst noch im Wacker-Dress, sorgte für den Umschwung. Just in jenen Momenten, als die Tiroler nach Marcel Schreters Führungstreffer klar den Ton angaben, dem zweiten Tor sogar näher waren, nützte Haris Bukva jeweils nach mustergültiger Vorarbeit von Hölzl zwei Unachtsamkeiten in der sonst sicheren Wacker-Abwehr zu einem Doppelschlag, der den Aufsteiger in seinen Grundfesten erschütterte. Da kam die Halbzeit gerade recht.
Trotz des Rückstandes war auch Ex-FC-Tirol-Trainer Kurt Jara von der Leistung der Schwarz-Grünen angetan: „Der FC Wacker gehört ganz einfach in die Bundesliga, ich hoffe, dass sie so weiterarbeiten und da anschließen, wo wir aufgehört haben.“
Was Walter Kogler wörtlich nahm: Mit den phantastischen Fans im Rücken wurde zur Attacke geblasen. Zunächst hatte Miran Burgic den Ausgleich am Fuß, dann scheiterte Schreter knapp. Sturm verwaltete die Führung eiskalt, wartete routiniert auf Konter.
Vergeblich. Denn ausgerechnet Ex-Wacker-Kapitän Ferdinand Feldhofer leistete mit einem Handspiel die Vorarbeit zum mehr als verdienten Punktgewinn der starken Tiroler.