Hitzeschlacht rund um die Dolomiten


Enrico Zen - nach dem Sieg im Ötztal nun auch in Osttirol erfolgreich. / Foto: EXPA/Joahnn Groder

Hitze? Für fast 2000 Radler kein Problem: Diese trotzten bei der 27. Dolomitenradrundfahrt den Temperaturen weit jenseits der 30-Grad-Marke. Quasi im „Schatten“ der Rundfahrt feierte der „SuperGiroDolomiti“ eine gelungene Premiere. Die Dolomitenstadt Lienz und mit ihr die gesamte Region drängt neuerdings in den Etappenplan großer Rundfahrten, bei der heurigen Auflage der Dolomitentour trug das Wetter zur gelungenen Selbstdarstellung bei.

Organisator Franz Theurl und all seinen zahlreichen Helfern war es zudem gelungen, die Straßen für 2000 Radler zu sperren. Länderübergreifende Genehmigungen, wie sie die Veranstalter des Achensee-Radmarathons zuletzt beklagen mussten, standen in Osttirol nämlich nie zur Diskussion. Und auch die in den vergangenen Wochen durch Muren verunreinigten Straßen wurde den Radfahrern im besten Zustand überlassen. Lediglich die große Hitze (Temperaturen bis 35 Grad im Schatten) avancierte zum kleinen Spielverderber.

Den „SuperGiroDolomiti“, mit 232 Kilometern und 4820 Höhenmetern ein Pedant zum legendären Ötztaler Radmarathon, hatten die Osttiroler erstmals auf die Beine gestellt. Nicht nur, um der Dolomitenradrundfahrt als Hardcore-Variante neuen „Pep“ zu verleihen. Nein: Der „SuperGiro“, der von Lienz über Kärnten und Italien wieder zurück nach Lienz führte, soll bald im Etappenplan des Giro d’Italia stehen. „Gespräche mit den Giro-Verantwortlichen hat es bereits gegeben“, sagte Theurl. Spätestens in zwei Jahren will er den Giro zurück nach Lienz holen. So wurde die Strecke erstmals als Rennformat getestet.

Unter knapp 500 Teilnehmern durften sich Enrico Zen, Alessandro Bertuola und Enrico Cunico, letztjähriger Ötztaler-Sieger, nach 7:15,38 Stunden über einen italienischen Dreifachsieg freuen. Als bester Tiroler klassierte sich der Telfer Stefan Kirchmair auf Rang elf (+30,07 Minuten). Bei den Damen gewann Monika Dietl in 8:41,35 Stunden. Das siegreiche italienische Trio zollte dem Marschplan des „SuperGiroDolomiti“ jedenfalls Respekt: „Die Strecke ist extrem anspruchsvoll.“

Die große Masse, fast 1400 Radler, hatte die Klassik-Runde über 112 Kilometer und 1870 Höhenmeter in Angriff genommen. Anscheinend unbeeindruckt von der Hitze blieben auf alle Fälle die Sieger: Im Zielsprint bei den Männern setzte sich Max Kuen (2:52,27 Stunden) vor Johannes Berndl durch, Lokalmatador Patrick Auer aus Obertilliach wurde Dritter. Bei den Damen durfte Simone Käferböck (Telfs, 3:18,50 Stunden) ihren zweiten Sieg en suite bei der Dolomitenrundfahrt bejubeln.